Predigten
Predigt zum Hochfest des "Heimgangs des Hl. Benedikts" 2015
Hochwürdiger Vater Abt Rhabanus Petri, geschätzter Konvent der Missionsbenediktiner von Schweiklberg, verehrte Gäste aus Politik und Gesellschaft, liebe Schwestern und Brüder in Christus, dem Herrn!
Es ist noch nicht lange her, dass man bei dem Versuch, unsere Zeit zu etikettieren, gern vom Atomzeitalter sprach. Natürlich war damit zuerst an die gespenstische Vision einer atomaren Selbstzerstörung der Menschheit durch die modernen Waffensysteme gedacht. Das Wort vom Atomzeitalter scheint aber in anderer Hinsicht ebenso zutreffend. Denn als Atome bezeichneten die Alten kleinste, nicht mehr teilbare Elemente der Welt und der Natur. Deshalb kann man im Blick auf unsere Zeit vielleicht von einer Atomisierung des Lebens sprechen. Das Leben und die Arbeit des Menschen zerfallen immer stärker in voneinander scheinbar getrennte Bereiche. Es gibt im technischen Bereich immer mehr Spezialisten; Wissenschaftler können nur noch einen kleinen Ausschnitt der Forschung überblicken. Und wir alle spüren, dass das Leben in zahlreiche nebeneinanderstehende Facetten zerfällt, die kaum etwas miteinander zu tun zu haben scheinen. Besonders gilt dies für das religiöse Leben. Nur selten gelingt es, die wirklichkeitsgestaltende Kraft von Glaube und Gebet zu erfahren. Werktag und Sonntag, Arbeit und Gottesdienst haben scheinbar nichts miteinander zu tun. Religion wird immer mehr in einen privaten Bereich verbannt und soll nur für bestimmte Situationen im Leben herhalten. In dieser Lage suchen viele Menschen nach einer neuen Einheit und Ganzheit. Vielleicht kann ein Blick zum Anfang unserer abendländischen, christlichen Kultur eine Hilfe sein. Diese Kultur ist entscheidend geprägt durch die Regel ihres Ordenspatrones, des heiligen Benedikt, dessen Heimgang wir heute feiern und dessen Name „der Gesegnete“ bedeutet und dessen Programm man in den schlichten Worten „ora et labora“, „bete und arbeite“, zusammenzufassen versucht hat. Als Papst Paul VI. am 17 Oktober 1964 das im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Kloster Monte Cassino wieder einweihen konnte, erklärte der Papst mit einem sicheren Gespür für die Nöte unserer Zeit den heiligen Benedikt zum Patron Europas und rief aus: „Sankt Benedikt, kehre zurück, uns zu helfen.“ Was dieses Programm so wertvoll für unsere Zeit und Welt macht, ist sein Blick auf das Ganze.
Dieser Blick auf das Ganze gelingt nur dann, wenn wir nach Gott fragen. Die Suche nach Gott soll nach Benedikt das christliche Leben prägen. Gott ist Grund und Ziel des ganzen Kosmos. Jeder einzelne Mensch trägt das Abbild des lebendigen Gottes in sich und besitzt so als Individuum eine unverwechselbare Würde. Zugleich aber sind wir durch ihn verbunden, der alles Sein umfängt, weil er der Schöpfer ist. Gott zu suchen lehrt der heilige Benedikt. Dies ist ein überaus anspruchsvolles Programm. Bedeutet es doch, dass wir uns an nichts endgültig festmachen, mit nichts zufriedengeben sollen als mit dem absoluten, unendlichen, ewigen Gott. Es ist eine gewisse Maßlosigkeit und Unersättlichkeit, die in keinem Wert, in keiner Beziehung, in keinem Besitz ihre Erfüllung findet. Zugleich ist dieses Programm von großer Bescheidenheit und maßvollem Blick auf unsere menschliche Begrenztheit geprägt. Denn Gott suchen heißt ja gerade, darum zu wissen, dass wir ihn nicht besitzen können, sondern in aller Demut auf ihn warten, nach ihm ausschauen und ihn suchen, der sich von den Menschen finden lassen will.
Solche Gottsuche führt nicht weg vom konkreten Leben. Sie ereignet sich nicht fernab des menschlichen Alltags, den wir Werktag, also Arbeitstag, nennen. Die Mönche haben ja gerade durch ihre Arbeit die abendländische Kultur entscheidend bestimmt. Der überschaubare Bereich meiner täglichen Pflichten wird zu jenem Ort, an dem ein Stück Gottsuche zum Ziel kommt. Hier setze ich meine Fähigkeiten ein, die mir Gott gegeben hat, und hier nehme ich an seinem Auftrag teil, die Welt zu gestalten. In der Arbeit, im Werktag den Ernstfall der Gottsuche zu sehen kann uns helfen, die schlimme Isolierung des einzelnen und die Atomisierung der Lebens- und Arbeitsbereiche zu überwinden.
Wir begegnen heute gewissen Extremen: Einerseits wird das Arbeitstempo immer stärker, Arbeit wird zum Selbstzweck, zum Prestigemaßstab und Mittel, seinen Reichtum zu vermehren. Das Wort vom Workoholiker macht die Runde. Dem steht eine Flucht vor der Arbeit, eine Mentalität der Verweigerung und des Aussteigertums gegenüber. Im Blick auf Gott kann ein solcher Gegensatz, den wir heutzutage oft in unserer Gesellschaft antreffen, überwunden werden. Er lässt uns das menschliche Tun als Teilhabe am göttlichen Schöpfungswerk verstehen und verhindert zugleich, dass wir uns an unsere Arbeit verlieren und völlig von ihr beherrscht werden.
Der heilige Benedikt hat der Arbeit einen großen Stellenwert beigemessen. Die Arbeit ist Mittel zum Lebensunterhalt; sie ermöglicht solidarische Hilfe für die Schwachen, sie ist Mittel gegen die Traurigkeit der Zeit und fördert die Selbstverwirklichung. Die Arbeit steht aber in einem größeren Zusammenhang. Eben dies will das „ora et labora“, das „bete und arbeite“ zum Ausdruck bringen. Dem Gottesdienst nichts vorzuziehen ist ein Ratschlag Benendikts, der einen einseitigen Pragmatismus, eine Überbetonung des menschlichen Schaffens und eine Isolierung und Atomisierung der menschlichen Lebensbereiche verhindert. Dabei geht es nicht darum, der menschlichen Arbeitsleistung noch eine Gebetsleistung hinzuzufügen, sondern es geht um die „durchbetete Arbeit und um Arbeit als Gebet“.
Wenn wir heute vielfach in der Gefahr stehen, uns Hier und Jetzt zu verlieren, in Einzelfragen zu verzetteln oder auch in Illusionen zu versteigen, dann werden wir im Blick auf unsere Tradition auf jenen Weg verwiesen, der in der Verbindung von Alltag und Sonntag, von Gebet und Arbeit, von Teil und Ganzem das ermöglicht, was viele Benediktinermönche über den Eingang ihrer Klöster geschrieben haben: PAX – Friede.
Mögen Sie, liebe Brüder des Schweiklberger Konvents, aufgrund Ihrer unermüdlichen segensreichen Arbeit und Ihrem tiefen und gläubigen Gebet immer wieder diesen Frieden Gottes spüren und mögen alle Menschen, die Ihr Missionsbenediktinerkloster besuchen, diesen wunderbaren Ort, der gleichsam ein geistliches Zentrum unseres Dekantes Vilshofen ist, erfüllt werden von diesem göttlichen Frieden, damit sie im Blick auf das Ganze Gott unseren Herrn finden. Möge der heilige Benedikt, der Patron Europas, der bei seinem Tod heimgegangen ist zu Gott, dem Grund und Ziel unseres Kosmos´, uns helfen – neben aller Arbeit – im Gebet Gott immer mehr zu suchen, damit auch wir einmal eingehen können in Gottes ewige Herrlichkeit. Amen
Prediger: Dekan Christian Altmannsperger
Predigt zum 2. Fastensonntag LJ B – Mk 9, 2-10
Liebe Schwestern und Brüder,
„Ein freundliches Wort geht über die beste Gabe“ – so steht es in der Regel des heiligen Benedikt. Und mit diesem Zitat aus dem Kapitel über den Cellerar, der Mönch, der für die wirtschaftlichen Dinge im Kloster zuständig ist – mit diesem Zitat legt der heilige Benedikt dem Cellerar nahe: Wenn ein Mitbruder um etwas bittet und du bist nicht in der Lage es ihm zu geben, dann schenke ihm ein gutes Wort, gibt ihm ein gutes, freundliches Wort mit auf den Weg. Das Gespräch soll im Guten enden, der Mitbruder soll nicht traurig werden, weil ihm eine Bitte nicht erfüllt werden kann. Zu dieser Haltung ermutigt auch der heilige Augustinus wenn er sagt: „Wenn du geben kannst, dann gib, wenn du nicht kannst, erzeige dich freundlich.“
„Ein freundliches Wort geht über die beste Gabe“ – das schafft eine gute Atmosphäre und es hilft uns zu leben, es tut gut und es bewirkt etwas in uns, in unserm Innern, in unseren Herzen und in unseren Seelen.
Liebe Schwestern und Brüder, schauen wir doch einmal auf unser Leben und fragen wir uns an dieser Stelle: Gibt es auch in meinem Leben freundliche, gute Worte, die ich bis heute nicht vergessen habe? Gibt es Worte, die ich wie einen kostbaren Schatz in mir trage? Vielleicht sind es freundliche Worte, die die Mutter mir zugesprochen hat. Vielleicht sind es gute Worte, die mir der Vater geschenkt hat. Worte eines Menschen, der mir viel bedeutet, der treu an meiner Seite steht. Worte eines Freundes oder einer Freundin.
Menschen, die uns gute und freundliche Worte geschenkt haben, sind Menschen, die für uns zum Segen geworden sind. Denn segnen im Lateinischen heißt benedicere – Gutes sagen.
Mehr als ein freundliches Wort ist das, was wir heute im Evangelium gehört haben. Jesus ist auf dem Berg Tabor und er ist in Begleitung. Petrus, Jakobus und Johannes sind mit dabei. Und auf diesem Berg erleben sie etwas, was sich tief in ihr Leben eingewoben hat. Christus erstrahlt im Göttlichen Licht und in dieser Sternstunde ihres Lebens hören sie die Stimme aus der Wolke: „Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“
Das ist mehr als ein freundliches Wort, das ist eine wertvolle Gabe. Sich geliebt zu wissen und zu spüren: Ich habe einen Platz in deinem Herzen – das kann man nicht mit Gold aufwiegen, das ist unbezahlbar. Für Jesus Christus – so empfinde ich es - war dieses Wort von einer ganz besonderen Tragweite. Denn er weiß, dass er nicht auf dem Berg bleiben kann. Er muss hinunter ins Tal und seine Begleiter mit ihm. Der Weg, der jetzt vor ihm liegt – der Weg führt nach Jerusalem und dort wird er vieles erleiden und erdulden müssen, dort wird er schließlich zu Tode gebracht. Dort geht er durch das Leid – wie auch wir immer wieder durch das Leid gehen müssen. Es wird wohl keiner von uns verschont. Natürlich hätten wir es gerne anders und auch Jesus hat es nicht aus sich heraus gewollt. Aber er weiß, dass er der geliebte Sohn ist und so spricht er: Dein Wille geschehe.
Wenn ich an den Berg Tabor denke und an die Verklärung des Herrn – das Erfülltsein im göttliches Licht – und wenn ich dann an Jerusalem denke, an den Golgotha und an die Grausamkeit der Menschen, dann verstumme ich immer wieder vor dem Geheimnis des Bösen. Vielleicht kennen sie auch dieses Gefühl. Wir können noch so oft fragen: Warum? Aber wir werden nicht auf alles eine Antwort bekommen. Vielleicht ist es sogar vieles, was verborgen bleibt.
Das Verstummen kann aber nicht unsere Haltung sein. Als Christen sind wir ja von Jesus selbst gerufen, Licht der Welt und Salz der Erde zu sein. Und das soll uns auch heute ermutigen, dieses Wort Wirklichkeit werden zu lassen, Gutes zu tun, Gutes zu sagen und einander freundlich und friedvoll zu begegnen.
All der Krieg, all der Terror mit den unzähligen getöteten Menschen und die verwundeten Hinterbliebenen, deren Herzen traurig sind und deren Wunden lange nicht heilen werden – dem können wir doch nicht tatenlos zusehen.
Sind wir nicht vielmehr gerufen, unser Bestes zu tun, an einer Welt mitzubauen, die dem Guten Raum schafft und immer wieder die Dunkelheit vertreibt?
Dankbarkeit empfinde ich, wenn ich an all die Menschen denke, die aus christlicher Haltung der Welt ein freundliches Gesicht geben. Die durch gute Worte trösten und Hoffnung wecken. Die treu an der Seite vieler Menschen stehen, die Hilfe brauchen und auf andere angewiesen sind. Die auf ihre Weise Licht in die Welt bringen und so dem Todesschatten trotzen. Viele sind es, die unbemerkt aber stetig durch ihr Wirken zum Segen werden. Und das soll uns dankbar und zuversichtlich stimmen und es soll uns ermutigen, Gleiches zu tun.
Liebe Schwestern und Brüder, das Taborereignis, der Weg Jesu nach Jerusalem, sein Leiden und Sterben und Auferstehen – das ganze Geschehen zeigt uns schließlich, dass Gott größer ist als alle von Menschen verursachte Nacht. Es ermutigt uns, Licht in diese Welt zu bringen und auch dann nicht zu verzagen, wenn wir selbst das Kreuz erfahren, wenn es in unserem Leben schwere Zeiten gibt, Situationen, die uns belasten und die uns herausfordern. Vieles können wir nicht verändern, aber wir können glauben und hoffen und darauf vertrauen, was Johannes vom Kreuz einmal in die Worte gefasst hat: „Durch Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung.“ So lasst uns voll Zuversicht und Freude Ostern entgegen gehen. Amen.
Predigt zum 3. Sonntag im Jahreskreis – LJ B – Mk 1,14-20
Liebe Schwestern und Brüder,
Lothar Zenetti, ein katholischer Priester, hat schon vor vielen Jahren folgenden Text verfasst. Da sagt er: „Frag hundert Katholiken was das Wichtigste ist in der Kirche. Sie werden antworten: Die Messe. Frag hundert Katholiken was das Wichtigste ist in der Messe. Sie werden antworten: Die Wandlung. Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: Nein, alles soll bleiben wie es ist!“
„Nein, alles soll bleiben wie es ist.“ Es ist ja auch allzu menschlich. Und wahrscheinlich kennen wir das aus unserem eigenen Erleben. Wir wissen ja alle miteinander, dass gute Gewohnheiten wie eine Stütze im Alltag sind, darauf kann man sich verlassen. Andererseits spüren wir aber auch, dass wir Veränderungen nicht aufhalten können, wir spüren, dass es Wandlung gibt: in der Gesellschaft, auf dem Erdball und nicht zuletzt auch in unserem Leben und auch in der Kirche.
Der Aufruf zur Veränderung, der Ruf nach Wandlung – der wird nicht nur in den eingangs zitierten Worten deutlich. Der Ruf nach Wandlung und Veränderung wird uns auch im heutigen Evangelium vor Augen gehalten: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Jesus sagt uns also nicht: Lasst alles beim Alten! Passt schon so, wie ihr lebt! Macht nur so weiter! Nein, das sagt Jesus gewiss nicht. Sein Ruf ist eindeutig und klar: „Kehrt um!“ Und damit meint er nicht nur die Menschen, die ihm einst Auge in Auge gegenüberstanden. Sein Ruf zur Umkehr reicht bis in die Gegenwart, reicht also bis zu uns und geht auch uns an. Und der Sinn der Umkehr, das Warum - es ist ja deutlich ins Wort gefasst: Es geht um das Reich Gottes, es geht um das Evangelium und darum, dass wir zu Gott zurückkehren, dass wir die Frohbotschaft als Kompass für unser Leben annehmen und uns von Jesus Christus her prägen und formen lassen.
Letztlich geht es darum, dass wir unser Herz an Jesus Christus hängen. Der heilige Benedikt fasst es in die Worte: „Der Liebe zu Christus nichts vorziehen.“
Eines dürfen wir uns in diesem Zusammenhang bewusst machen: Es wird hier nicht zuerst von uns etwas gefordert. Den Anfang hat Gott selbst gemacht. In der Menschwerdung seines Sohnes ist der Grundstein gelegt. Er ist zuerst auf uns zugegangen und nahegekommen. Darum ist es so wichtig, gut hinzuhören, zu lauschen und das Wort in uns aufzunehmen: „Das Reich Gottes ist nahe“ – in diesem Wort liegt Kraft, liegt Hoffnung und Zuversicht. Denn dieses Wort lässt uns erahnen, dass Gott bei uns ist, ja, er will uns nahe sein, er schenkt uns seine ganze Liebe und er möchte uns zur Umkehr bewegen, damit wir das Leben haben, damit wir nicht mehr aus den Zisternen trinken sondern uns an ihm sättigen, dem lebendigen, dem göttlichen Quell.
Was das bedeutet, meine lieben Schwestern und Brüder, das erfahren wir, wenn wir die Verse lesen, die dem heutigen Evangelium folgen. Da ist bald von Heilungen die Rede. Da wird erfahrbar: Wer diesem Jesus von Nazareth begegnet, wer sich auf ihn einlässt, der erfährt Heil, dessen Leben wandelt sich, da geschieht etwas, was nicht vom Menschen gemacht werden kann. Nein, da tritt einer auf, der göttliche Vollmacht hat und der die Brücke zum Vater baut.
Liebe Schwestern und Brüder, halten wir hier einmal kurz inne und fragen wir uns: Wie steht es um mein Leben? Erfahre ich mich mit allem, was zu mir gehört, geborgen in Gott? Bin ich in ihm beheimatet? Traue ich Gott Großes zu? Lasse ich mich auf ihn ein und prägt seine Frohe Botschaft mein Herz? Spüren Menschen, die mir begegnen, dass ich mit Christus verbunden bin?
Wir können alle Sonn- und Feiertage einhalten und zur heiligen Messe gehen, wir können unsere Almosen geben und Rosenkränze und Kreuzwege beten, wir können Wallfahrten unternehmen - und bleiben doch im Alltag die Alten - vielleicht grantig und ungenießbar, hartherzig oder geschwätzig, wenn es um andere geht. Vielleicht geizig und blind für den Nächsten, abweisend und kalt, wenn Vergebung ansteht.
Liebe Schwestern und Brüder, wir dürfen uns durchaus kritisch hinterfragen, wo wir der Umkehr bedürfen, damit die Hindernisse ausgeräumt werden können, die uns abhalten, Gott näher zu kommen. Das ist der wesentliche Punkt unserer Umkehr: dass Gott die Mitte unseres Lebens ist. Und dass wir als Christen miteinander aus der einen Quelle schöpfen und mit neuen Augen sehen lernen. Denn auch wir sind gerufen, in der Nachfolge Jesu „Licht der Welt und Salz der Erde zu sein.“
Erkennen wir den Aufruf Jesu als eine Chance für uns alle: neu zu werden und uns immer wieder zu erneuern, wenn wir ihn aus dem Blick verloren haben. Denn um etwas Großes geht es: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Amen.
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