Vor der Klosterkirche Schweiklberg trafen die Sternwallfahrer zusammen. Dort feierten sie eine Andacht und stärkten sich mit einem Weißwurstfrühstück.  − F.: Baumgartl


Zur Schnittstelle zweier Pilgerrouten ist die Stadt Vilshofen geworden. Mit einer Sternwallfahrt und einer Andacht wurde in Schweiklberg gestern das letzte deutsche Teilstück auf der neuen Via-Nova-Strecke von Bayern nach Böhmen eröffnet.

Der 250 Kilometer lange neue Weg zweigt in Vilshofen von der bisherigen Route ab, die vom Bogenberg über Vilshofen bis an den österreichischen Wolfgangsee führt. Aus allen drei Richtungen waren am Morgen Pilgergruppen zu einer Sternwallfahrt nach Schweiklberg aufgebrochen, um dort mit einer Andacht die Eröffnung des neuen Vilshofener Teilstücks zu feiern.

Gegen 10 Uhr trafen die ersten ein: 44 fromme Wanderer um Pilgerführerin Renate Bloch und Projektmanager Konrad Haberger. Sie waren um 7 Uhr in Rathsmannsdorf gestartet und hatten ab Frauendorf das neue Vilshofener Teilstück beschritten. In ihren Reihen marschierte ganz privat auch Vilshofens Polizeichef Peter Kaspar mit. Er hatte bis vor drei Jahren als damaliger Bürgermeister von Freyung den Ausbau der neuen Via-Nova-Route nach Böhmen unermüdlich vorangetrieben. „Es ist schön, wenn man nach Jahren sieht, wie etwas Früchte trägt“, freute er sich.

Weitere 40 Pilger − darunter auch Bürgermeister Georg Krenn − kamen aus Richtung Süden von Schönerting her. Aus Pleinting trafen 20 Wallfahrer in Schweiklberg ein. Mit ihnen marschierte auch Silvia Ragaller, ausgebildete Pilgerwegbegleiterin der Stadt für das neue Teilstück. Es folgt vom Donauufer weg dem Sieben-Brückerl-Weg Richtung Frauendorf und ist auf seinem weiteren Weg durch den Bayerischen Wald bis zur tschechischen Grenze in Finsterau nun durchgehend beschildert.

Dass man beim Pilgern nicht nur zu innerer Ruhe gelange, sondern auch Grenzen überwinden und Vorurteile abbauen könne, darauf wiesen die Festredner bei der anschließenden Andacht mit Pater Matthias in der Klosterkirche hin. Bürgermeister Georg Krenn hob die besondere Rolle Vilshofens als neue Schnittstelle zweier Pilger-Routen hervor. Projektleiter Konrad Haberger veranschaulichte dies mit dem symbolischen Verknüpfen zweier Seile.

Auch der Initiator der gesamten Via-Nova-Idee kam zu Wort. Johann Spatzenegger, ehemaliger Bürgermeister im österreichischen Seekirchen, schilderte seine Vision von einem europäischen Friedensweg, die er seit dem Jahr 2000 verfolgt. Er freute sich, dass von dieser Vision gestern wieder ein Stück in die Realität umgesetzt wurde.  − heb

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