Zur Abteikirche von Schweiklberg gehört seit Bestehen auch eine Unterkirche oder Krypta, die unter dem Chor der Kirche gelegen ist. Ihre gegenwärtige Gestalt geht auf das Jahr 1993 zurück.

Das Mosaik in der Apsisrundung greift aus dem Glaubensbekenntnis den Satz auf, Christus sei hinabgestiegen in das Reich des Todes und am dritten Tag von den Toten auferstanden. Die Darstellung lehnt sich eng an die Osterikonen der Kirchen des Ostens an und versucht vom Programm her die Gedanken des Seccos aus der Oberkirche fortzusetzen. Wird dort der Herr als Pantokrator in seiner Erhöhung gezeigt, so wird er hier gleichsam am Tiefpunkt seiner Menschwerdung und Erniedrigung bis in die Unterwelt dargestellt. Im Geist Gottes, so schreibt der erste Petrusbrief, ist Christus hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis das Evangelium gebracht, damit sie das Leben gewinnen (1 Petr.3, 19). Der Christus der Offenbarung des Johannes sagt von sich: „Ich war tot und bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes“ (Offb. 1,18).

Die übrige Ausstattung der Krypta umfasst links und rechts von der Apsis eine Elija- bzw. Johannes-der-Täufer-Ikone, eine Ikone von der Himmelfahrt Christi und von der Gottesmutter mit Kind. Der Kreuzweg an den Seitenwänden stammt von Wolf Hirtreiter und ist in Emaille ausgeführt. Eine schlichte Tafel am Eingang erinnert an die Gründung des benediktinischen Säkularinstituts St. Bonifatius an Ostern 1949, das mittlerweile über die ganze Welt verbreitet ist.

Krypten sind sakrale Räume, die unter der Erde liegen. Sie laden zum hinabsteigen ein. Durch Ihre Anlage verweisen sie auf die Tiefen, die Anfänge und Quellen des Glaubens. Zu den Gaben, die sie verschenken, gehören Ruhe, Friede, Sammlung und Heil. In ihrer Dunkelheit hüten sie das Licht des Glaubens und die Glut des Gebetes.

Autor: Abt Christian Schütz OSB

 

 

 

 

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