Schweiklberger Mönche sperren zum Monatsende „aus betriebswirtschaftlichen Gründen“ zu

2023 Grtnerei 106066923

Nur noch wenige Tage geöffnet hat die Gärtnerei des Klosters Schweiklberg. Man habe „die Reißleine ziehen müssen“, bestätigte der Cellerar nun eine Anfrage des Vilshofener Anzeigers. −Foto: Simone Kuhnt

Von Jörg Klotzek / PNP 9.5.23

Alle Versuche, die Gärtnerei im Kloster Schweiklberg am Leben zu erhalten, sind nun gescheitert. Der Cellerar, quasi der Geschäftsführer der Ordensgemeinschaft, bestätigte nun dem Vilshofener Anzeiger: „Wir werden Ende Mai schließen.“

Bruder Clemens hatte mehrmals versucht, mit angestellten Gärtnern den Betrieb aufrecht zu erhalten, nachdem der jahrzehntelange Verantwortliche Bruder Raphael vor vier Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Der Mönch starb im Juli 2021.

Bis dahin wurde auf 1,3 Hektar Fläche viel Gemüse, Salat und Pflanzgut angebaut, so dass das Kloster mit seinen aktuell 15 Mönchen, aber auch eine treue Kundschaft, versorgt werden konnten. Zudem deckten sich regionale Hobbygärtner dort gerne mit Jungpflanzen ein, die früh im Jahr unter 1000 Quadratmeter Glas herangezogen worden waren.

„Es sind rein betriebswirtschaftliche Gründe“, sagt Cellerar Bruder Clemens, die ihn schweren Herzens zur Schließung der Gärtnerei gebracht hätten. Mehrfach hat man versucht, mit angestellten Fachkräften das Lebenswerk von Bruder Raphael fortzusetzen, doch nun ist auch der befristete Vertrag des vor einem Jahr vorgestellten Spaniers Luis Serrano ausgelaufen und nicht verlängert worden, so der Cellerar.

„Die Gesamtumstände waren einfach so, dass wir die Reißleine ziehen mussten“, umreißt Bruder Clemens allgemein die Problematik mit steigenden Kosten für Personal und Energie, was ja vielen Gärtnereibetrieben zu schaffen macht, und sinkenden Einnahmen. Derzeit werden die letzten Pflanzen abverkauft, in wenigen Tagen wird dann für immer zugesperrt.

Übrig an Klosterbetrieben bleiben dann noch die Energieproduktion durch die Hackschnitzelanlage, die hauseigene Schreinerei sowie die Herstellung von Schweiklberger Geist und Kerzen. Die Gastronomie ist verpachtet und auf den Schulbetrieb habe das Aus für die Gärtnerei keine Auswirkungen, sagt Bruder Clemens.

 



 

Zum Seitenanfang