Sakramentskapelle
Den Ort des Tabernakels bezeichnet in unserer Kirche eine eigene Sakramentskapelle. Ihre hauptsächliche Ausstattung bildet neben zwei farbigen Fenstern eine zum Teil aus Emaille gestaltete Rückwand, in die der frühere Tabernakel mit dem Fischsymbol eingelassen ist und die nach oben zu in eine aus Amethysten zusammengesetzte Sonne mündet. Das Thema dieses Raumes gibt die Kreuzesdarstellung an: es ist das Leiden des Herrn.
Das Silbergrau der drei Gestalten, die Gesichtsausdrücke Christi, seiner Mutter und des Jüngers sprechen die Sprache der Passion, des Mitleidens, der Trauer und des Schmerzes. Den Hintergrund dieser Gruppe bildet die Sonne oder das Rad aus Amethysten. Der Amethyst ist seiner Symbolik nach auch der Stein des Leidens, der leidenden Demut und Liebe. Die Rad- oder Sonnenform fasst gleichsam alles Leid der Welt und der Geschichte zusammen und stellt es in die unmittelbare Nähe des Kreuzes. Die Leidensgeschichte der Menschheit und Christi ist auf ihre Weise auch im tiefen Blau, dem Stacheldraht- und Dornenkronenmuster der Emaillewand präsent. Ihr sind die Motive der beiden Farbfenster, das der Rose und der Dornenkrone, zugeordnet.
Sieht man alle diese Bilder zusammen, dann umkreisen sie den einen Gedanken, den das Tagesgebet des Fronleichnamsfestes so formuliert: „Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens hinterlassen“. Der Tabernakel ist für den Glauben der Ort, an dem dieses Gedächtnis bleibend hinterlegt ist und der zu Besinnung und Anbetung einlädt.
Autor: Abt Christian Schütz OSB
Dornenkronfenster / Rosenfenster
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