Nachruf P. Michael (Anton) Mayer OSB
Am Donnerstag in der Osterwoche, dem 05. April 2018, um etwa 16 Uhr nachmittags , ist nach längerem altersbedingten Leiden unser Mitbruder und langjähriger Missionar im Zululand/ Südafrika
P. Michael (Anton) Mayer OSB
in den Frieden Gottes heimgegangen.
P.Michael wurde am 09.Januar 1932 als drittes Kind der Bauerseheleute Anton und Josefa Mayer, geborene Wiedemann, in Hochaltingen, Kreis Nördlingen geboren. In der Taufe erhielt er den Namen Anton. Mit ihm wuchsen noch zwei Brüder und zwei Schwestern auf.
Von 1938 bis 1945 besuchte Anton die Volksschule in Hochaltingen. Von dort wechselte er 1947 an das Gymnasium in Ellwangen an der Jagst, wo er 1951 sein Abitur ablegte. Von 1947 bis 1951 besuchte er auch das Missionshaus der Comboni Missionare in Josefsthal. Hier wurde vermutlich auch seine Ordens -und Missionsberufung grundgelegt. Nach dem Abitur trat er im August 1951 in die Abtei Neresheim ein und wurde am 28.10.1951 in das Noviziat aufgenommen. Am 01.November 1952 legte er seine erste Profess ab. Inzwischen reifte in dem jungen Mönch immer mehr das Verlangen nach dem Einsatz als Missionar und so bat er 1954 seinen Abt Bernhard Durst, der Schweiklberg aus der Zeit von Abt Cölestin und Abt Thomas gut kannte, um Erlaubnis, in unser Kloster übertreten zu dürfen, um Missionsbenediktiner zu werden. Nach dem Übertritt begann er das Studium der Philosophie in St.Ottilien, dem sich die theologischen Studien an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Passau anschlossen. Am 25.September konnte Frater Michael seine Feierliche Profess in die Hände von Abt Willibald Margraf ablegen. Am 29.Juni 1957 weihte ihn Bischof Simon Konrad Landersdorfer im Dom zu Passau zum Priester. Am 14.September 1958 erfüllte sich sein lang gehegter Wunsch nach der Aussendung in die Mission. Sein Einsatzgebiet sollte die Diözese Eshowe in Südafrika sein, wo die Missionsbenediktiner von St.Ottilien seit 1922 ihr Arbeitsfeld haben. Aber erst 1960 konnte P.Michael wegen Verzögerung der Einreiseerlaubnis in sein Arbeitsfeld reisen. Nach einem ersten Einsatz in Twasana und Nongoma wurde der Neumissionar nach Inkamana zur Übernahme des kleinen Seminars gerufen. Im Februar 1966 erhielt er seine erste Pfarrstelle in Nongoma, wo er daran ging, die Pfarrei auf der Grundlage von Bibel und Liturgie zu erneuern. Als er 1967 zu seinem ersten Heimaturlaub wieder nach Schweiklberg zurückkehrte, ahnte er wohl nicht, dass er für geraume Zeit Südafrika nicht mehr sehen sollte. Der neue Abt von Schweiklberg, Anselm Schulz, erbat ihn als Prior. Außerdem sollte er auch das Lehrlingsheim übernehmen, da er bereits Erfahrung als Erzieher hatte. Aber P.Michael sah weiterhin seine Berufung zum Missionar und so bat er 1972 Abt Anselm um die Erlaubnis, wieder zu seiner Missionsarbeit nach Südafrika zurückkehren zu dürfen.
Nach seiner Rückkehr im November 1972 warteten große Aufgaben auf unseren Mitbruder. So betreute er in den folgenden Jahren die Pfarreien Eshowe, Vryheid und Cassino. Mit Wirkung vom 01.06.1973 wurde P.Michael zum Generalvikar der Diözese Eshowe und zum Diözesankonsultor ernannt .Im Jahre 1980 übernimmt er auch die englisch -und zulusprechende Pfarrei Vryheid. Abt Gernot Wottawa holt ihn 1984 als Prior in die Abtei zurück. Darüber hinaus betreute der eifrige Seelsorger bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland auch die Christengemeinde von Inkamana. In all diesen Jahren war er als Novizenmeister für die Ausbildung der jungen Mönche in Inkamana verantwortlich. Sein besonderes Interesse allerdings galt dem 1988 errichteten Marienwallfahrtsort Ngome, der 1992 von Bischof Mansuet Biyase zur Gebetsstätte erklärt wurde. P.Michael konnte mehr als 20 Jahre in Ngome wirken und das Marienheiligtum zur großen Gebetsstätte Südafrikas ausbauen, bis er im Juni 2009 aus Alters - und Gesundheitsgründen in sein Heimatkloster zurückkehren durfte. Aber auch hier war er weiterhin im Beichtstuhl und bei Einkehrtagen seelsorglich tätig. Ein besonderes Anliegen war ihm die würdige Feier der Eucharistie, die er, als seine Kräfte immer mehr abnahmen, täglich mit den kranken Mitbrüdern in unserer Infirmerie feierte. In den letzten zwei Jahren vor seinem Tod war seine Gehfähigkeit stark eingeschränkt, so dass unser Mitbruder auf den Rollstuhl verwiesen war. Außerdem machte ihm eine zunehmende Schwerhörigkeit zu schaffen und schränkte seinen Aktionskreis weitgehend ein. Aber bis in die letzten Tage seines Lebens widmete sich P.Michael den Hauptaufgaben des Benediktiners: dem Gebet und der geistlichen Lesung.
Wir danken unserem Mitbruder für all sein Wirken und Mittragen beim aufbau des Reiches Gottes in Südafrika und in unserer Gemeinschaft und hoffen, dass der Herr ihn in das Licht der Auferstehung hinein genommen hat.
Die klösterliche Gemeinschaft von
Schweiklberg
Das Requiem für P.Michael feiern wir am Montag, dem 09.April 20018 um 14:00 Uhr in der Abteikirche und beerdigen ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.
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