Rundbrief

Schweiklberger Heimatnachrichten geschrieben vom Schweiklberger Chronisten Pater Matthäus Kroiss OSB und P. Prior Adm. Richard Multerer OSB 

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

…„Der Mai ist gekommen….“ Und mit ihm der Regen und die Kälte. Aber, so sagen uns die Wetterfrösche, es soll besser werden, zumindest das Wetter. Wir blenden wieder zurück in den Monat März und landen in der Fastenzeit. Aber auch in der ernsten Zeit gab es Momente der Freude und des Feierns. Ein festes Datum dafür ist alljährlich das Fest des Heimgangs unseres Ordensvaters am 21.März, das mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst und dem anschließenden festlichen Mahl mit den geladenen Gästen gefeiert wird. Die Festpredigt hielt heuer Dekan Christian Altmannsberger, der auf das Miteinander von „Gebet und Arbeit“, wie es zum Markenzeichen des Benediktinerordens geworden ist, einging. Zum Mittagessen mit dem Konvent, den Honoratioren, den Geistlichen der Nachbarschaft, dem Lehrerkollegium der Realschule und unseren Freunden und Wohltätern, war auch Frau Christa Faulstich mit Gatten eingeladen. Sie hat bei der Adventsaktion des „Vilshofener Anzeiger“ die Einladung als Ehrengast beim Benediktusfest gewonnen. Dem kirchlichen Höhepunkt folgte am nächsten Tag der musikalische. Am Sonntag, dem 22.März wurde mit der Aufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach die diesjährige Reihe „Musikzauber Abtei Schweiklberg“ eröffnet. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Marius Schwemmer sangen die Kapellsingknaben und die Mädchenkantorei Altötting, der Diözesankammerchor Passau, der neue Kammerchor der Hochschule für Kirchenmusik Regensburg und das Ensemble Sonare Linz.
Das nächste musikalische Großereignis, das sei hier schon vorweggenommen, dürfen wir am 08.Mai 2015 mit der Orgelnacht erleben. Es ist ihr zehnter Geburtstag. Dazu werden heuer die Diözesanblechbläser zusammen mit der Klaisorgel erklingen. Die musikalischen Darbietungen in der Abteikirche werden um 19 Uhr von Abt Rhabanus eröffnet und auch von ihm um 0.45 Uhr mit dem Nachtsegen geschlossen. Weiteres möchte ich noch nicht verraten. 
Der April brachte uns dann die Feier der heiligen Woche und des Osterfestes, die mit dem Palmsonntag am 29.März begann. Wir vermissten heuer bei der Palmprozession die Schwestern,sowie die Familien mit den Kindern und dem Palmesel. Alle sind nach Mallersdorf ausgewandert. Am Karfreitag nach der Komplet findet schon seit gut 30 Jahren das Gebet vor dem Kreuz beziehungsweise vor dem Hl.Grab statt. Es ist ein besinnliches Abendgebet mit Gesängen aus Taize, wie sie auch im neuen Gotteslob stehen. Die Gestaltung lag heuer in den Händen von Pfarrerin Tanja Schultheiß, Anita Hofbauer, Regionalkantor Martin Bender, Chorleiter Daniel Obtmeier und freiwilligen Sängern. Wie sehr dieses meditative Gebet anspricht, zeigte sich darin, dass in der Krypta die Plätze fast zu wenig wurden. Die Osternacht war heuer von gutem Wetter begünstigt. Sogar der Mond schaute zu, als Abt Rhabanus vor der Kirche das Osterfeuer weihte. Nach der Osternacht versammelten wir uns wieder mit den Ostergästen und Kirchenbesuchern zum gemeinsamen Osterfrühstück im Speisesaal der Realschule. Mit dem Osterfest ist aber der Reigen der Festtage noch nicht abgeschlossen. Wir dürfen uns noch auf die Feier von Christi Himmelfahrt, auf das Pfingstfest und auf die gemeinsame Feier der Jubiläen am Pfingstmontag, dem 25.Mai, freuen. Beim Pontifikalamt um 9 Uhr sagen wir mit den Jubilaren Dank für 50 Jahre (P.Leo Eireiner) und 25 Jahre (Abt Rhabanus) priesterlichen Dienstes, sowie für 60 Gnadenjahre der Profeß (P:Pius Zeller und Br.Laurentius Links). An diesem Tag sendet auch der Bayerische Rundfunk das Mittagsgeläute um 12.00 aus unserer Abtei.
…Ein besonderes nachösterliches Ereignis war der Besuch von 26 Schwestern des benachbarten Klosters Neustift mit Mutter Priorin Helene Binder. Beim gemeinsamen Gespräch und einem guten Kaffee im Speisesaal des Gästehauses entwickelte sich eine echte geschwisterliche Atmosphäre. Mutter Priorin gab einen kurzen Überblick über die vergangenen 90 Jahre, in denen Neustifter Schwestern hier ihren Einsatz leisteten. V.Abt Rhabanus sprach den beiden Schwestern Michaela und Hildegund und der ganzen Schwesterngemeinschaft den Dank unserer Klosters für das treue Beten und Arbeiten aus. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken wurden die Schwestern durch die neuen Räumlichkeiten des Gästehauses geführt. Br.Sales zeigte ihnen auch die Geistbrennerei und P.Richard die Gemeinschaftsräume in der Klausur. Die Begegnung endete mit der gemeinsamen Vesper in der Abteikirche, bei der die Schwestern unser Chorgestühl füllten. Es waren schöne Stunden, für die wir dankbar sind. Am 18.April verließen dann Schwester Michaela und Schwester Hildegund Schweiklberg, um an ihrem neuen Wirkungsort Fürstenzell ihre Zelte aufzuschlagen. Das St.Beda-Haus ist nun verwaist. Ein Teil der Einrichtung wurde einer anderen Bestimmung zugeführt oder in das neue Gästehaus St.Benedikt integriert. Die Kücheneinrichtung konnte zum großen Teil in der bisherigen Klosterküche wieder verwendet werden. Mittlerweile ist unser Gästehaus bereits eine beliebte Anlaufstelle für Kurse aller Art und auch für Einzelgäste geworden. Am 02.März durften wir den syrischen Erzbischof Julius II Hanna Aydin, den koptisch-orthodoxen Generalbischof Anba Damian und den Archimandriten Abraham A.Thiermeyer bei uns begrüßen. Sie kamen zu einem Vortrag in der Mensa des Gymnasiums Vilshofen mit dem Thema „Christenverfolgung heute.“ Die Zuhörer erhielten authentischen Einblick in die Lage der Christen in Syrien, im Irak und in Ägypten. Am darauf folgenden Tag stand das Thema auch auf dem Programm der Religionslehrer Tagung im Gästehaus St.Benedikt. Vom 15. bis 17.März tagten hier die Missionsprokuratoren unserer Kongregation und am 29.März kam das neugewählte Seniorat der Erzabtei St.Ottilien mit Erzabt Wolfgang zum Gedankenaustausch. Beide Gruppen durften wir auch jeweils im Klosterrefektorium zum Abendessen begrüßen. In der Woche vom 16. bis 18.April waren dann Junglehrer der Benediktinischen Schulen in Bayern an der Realschule zu Gast, die ebenfalls im Gästehaus untergebracht waren, am Chorgebet der Mönche eifrig teilnahmen und von Abt Rhabanus eine eingehende Information in unser klösterliches Leben bekamen. Den Abschluss bildete ein Gemeinsamer Gottesdienst mit Abt Rhabanus. Am 26.April erfreute uns beim Konventamt der Chor „Feinklang“ unter Leitung von Herrn Andre Gold mit seinem frischen und kräftigen Gesang. Der Höhepunkt des Besucherreigens war dann der „Tag des Tourismus“ der in unserem Schwarz-Afrika-Museum durch Herrn Landrat Franz Meyer eröffnet wurde. Abschließend hielt Abt Rhabanus eine Führung für die Ehrengäste durch das Afrika-Museum, das neue Gästehaus und die ehemalige Klausur, wobei vor allem das frühere Bischofszimmer die besondere Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zog. 
Auch über unsere Realschule gäbe es wieder etliches Interessantes zu berichten. Aber aus Platzgründen sei nur erwähnt, dass am 4.Mai das Katholische Schulwerk der Schule durch Frau Iris Lamack das Zertifikat für die „Evaluation“ (Wirkungskontrolle)überreichte. Es wurde also bestätigt, dass unsere Realschule eine sehr gute Schule ist. Da kann auch der Chronist nur sagen: „Klasse! – Gratuliere! -Weiter so!“ 
Zum Abschluss sei wieder der verstorbenen Freunde und Bekannten gedacht, die wir Ihrem Gebet empfehlen: Frau Rita Hartmann, Gattin unseres +Hausarztes Dr.Ernst Hartmann, Herr Dr.Willi Schmidt, Hals-Nasen- und Ohrenarzt in Vilshofen, der die meisten Mitbrüder schon behandelt hat und unser Oblate und ehemaliger Mitbruder Herr Karl Raphael Pritz.

Ihnen allen noch frohe Fest- und Frühlingstage

Ihr Chronist P.Matthäus Kroiss

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

„Jetzt ist die Zeit der Gnade“ hören wir immer wieder in diesen Tagen in der Liturgie. Die österliche Vorbereitungszeit ist wahrlich Gnadenzeit wie auch die Adventszeit, von der jetzt zuerst die Rede sein soll. In besonderer Weise gestalten sie unsere Realschüler bei den Frühschichten, die von V.Abt Rhabanus und Herrn Studienrat Grabmeier gut vorbereitet wurden und jedes Mal über 100 Teilnehmer in der Abteikirche versammelt haben. Am18.Dezember lud die Realschule Schweiklberg zu der schon fast Tradition gewordenen Adventsfeier ein. In besonderer Weise wurde dabei an die Menschen gedacht, die unter Krieg und Terror leiden. Passend dazu erklangen auch die Dresdner Friedensglocken, jährt sich doch 2015 zum 60.Mal die Bombardierung Dresdens. Anschließend waren wieder alle Besucher zum kleinen Weihnachtsmarkt und den Brunnen im Seminarhof eingeladen. Dass Regen statt Schnee fiel, tat der Stimmung keinen Abbruch.

Einen anderen Akzent im Rahmen der adventlichen Einstimmung setzten die beiden Konzerte am 30.November und am 14.Dezember. Domorganist Ludwig Ruckdeschel und Herr Dr.Bernhard Forster brachten am 1.Adventsonntag Geistliche Musik für Gesang und Orgel zu Gehör, während am 14.Dezember Musik für zwei Hörner und Orgel auf dem Programm stand. Neben Herrn Ruckdeschel an der Orgel ließen Herr Peter Raus und Herr Hermann Gierlinger die Hörner erklingen. Beide Male sprach Abt Rhabanus verbindende Texte. Es war das Abschlusskonzert des Jahres in der Reihe „Musikzauber Schweiklberg“. Für die Freunde bairischer Mundart, und nicht nur für diese, war der 20.Dezember ein besonderes Erlebnis, als Herr Franz Schießl in der Abteikirche die Weihnachtsgeschichte auf bayrisch vortrug. Über 300 Besucher lauschten seinen Worten. Musikalisch umrahmt wurde Schießls Lesung vom Frauengesang „Pomp A -Dur“, dem Männergesangsverein Unteriglbach, der Pfiffkas-Musi aus Hauzenberg und den Hofmarkmusikanten Bodenmais Eine besinnliche und stimmungsvolle Stunde am vorletzten Tag des Jahres 2014 bereitete der Jugendchor Alkofen unter Leitung von Wolfgang Pfaffinger den zahlreich erschienen Zuhörern. Ein besonderer Augenblick war der Lichtereinzug der Jugendlichen durch den Mitteleingang der Klosterkirche. Hildegard Kahlhammer und Werner Moosmüller rundeten mit Gedichten und Geschichten zur Weihnachtszeit den musikalischen Vortrag ab. Als besondere Gäste waren Bürgermeister Florian Gams und Stadträtin Maria Rauch unter den Zuhörern.

P.Prior Matthias besorgte wieder neben seine vielen Arbeiten als Zellerar und Direktor des St.Beda-Hauses den Weihnachtsschmuck, angefangen von der Weihnachtskrippe in der Abteikirche, die er heuer in das Umfeld der Stadt Nazareth plazierte, bis zum Weihnachtsbaum im Klosterrefektorium und der weihnachtlichen Dekoration in den Klostergängen. So konnten wir dann am Abend des 24.Dezember im Klosterrefektorium brüderlich vereint das Weihnachtsfest beginnen. Der Höhepunkt war wieder die feierlich gesungene Weihnachtsvigil mit dem anschließenden Pontifikalamt. 

Nach den Weihnachtsfeiertagen zog sich der Konvent zu den Jahresexerzitien zurück, die in diesem Jahr P.Pius Kirchgessner OFM Cap begleitete und uns mit Texten aus dem Johannesevangelium wieder unsere Berufung als Christen und Mönche neu vor Augen führte. So konnten wir mit dankbarem Herzen am Jahresschluss das „Te Deum“ singen. Gegen Ende der Weihnachtszeit setzt das Fest der Erscheinung Christi (Epiphanie) noch einmal einen besonderen Akzent. Nach der Ersten Vesper dieses Hochfestes segnete Abt Rhabanus Salz, Wasser und Weihrauch und anschließend zogen wir von der Pforte aus durch das Kloster, wo V.Abt die Gemeinschaftsräume und die Zellen segnete. Auf dem Weg sangen wir die vertrauten Weihnachtslieder. Seit einigen Jahren ist das Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmeß) mit dem „Tag des geweihten Lebens“ verbunden, der heuer im „Jahr der Orden“ eine besondere Bedeutung hatte. Einige Mitbrüder machten sich an diesem Tag auf den Weg nach Passau, wo um 18:00 h in der Kirche St.Paul Diözesanbischof Stefan Oster SDB mit den Ordensleuten und den zahlreich erschienen Gläubigen die Eucharistie feierte. Der Bischof wies in seiner Ansprache vor allem auf den Zeugnischarakter des Ordenslebens in unserer Zeit hin. Anschließend war im Haus St.Maximilian Gelegenheit miteinander und auch mit Bischof Oster ins Gespräch zu kommen.

...Ein besonderer Tag war für unseren unermüdlichen Schmiedemeister Br.Hilarius Stumbeck der neunte Februar, an dem er seinen 80.Geburtstag im Kreise der Mitbrüder und zahlreicher Freunde und Bekannten feiern durfte. Wir wünschen ihm noch eine lange Zeit guter Gesundheit und viel Freude in seinem Schaffen. Am 11.Februar konnte ebenfalls P.Pius Zeller, unser langjähriger Organist und Kantor, seinen 80.Geburtstag feiern. 85 Jahre wurde am 24.Februar Br.Laurentius Links, der diesen Tag in stiller Zurückgezogenheit in der Krankenabteilung feierte. Am Faschingsmontag war der Konvent dann in den neueingerichteten Speisesaal des Gästehauses eingeladen, wo wir uns in dem schönen Ambiente sehr wohl fühlten und von der Küche mit einem reichhaltigen Büffet versorgt wurden. Am Aschermittwoch war dann nicht „alles vorüber“, sondern es begann, eingeleitet von V.Abt mit der Fastenkonferenz im Kapitelsaal, die „Zeit der Gnade“. Als äußeres Zeichen empfingen wir mit anderen Gottesdienstbesuchern in der Abteikirche das Aschenkreuz. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass seit 10.Januar unsere Gottesdienstordnung eine Änderung erfahren hat Die Morgenhore wird jetzt täglich einheitlich um 6 Uhr gefeiert. Das Konventamt an Werktagen findet um 7.15 statt, mit Ausnahme des Mittwochs, an dem weiterhin Vesper und Konvent gemeinsam um 17.30 gefeiert werden. Diese Regelung soll auch den Gästen im Haus die leichtere Teilnahme an unseren Gottesdiensten ermöglichen.

Schon im Vorgriff auf die Fastenzeit hielt V.Abt im Zusammenarbeit mit dem Referat Männerseelsorge der Diözese Passau einen Studien -und Besinnungstag für Männer unter dem Motto „Sich zu Beginn des Jahres eine Auszeit gönnen“. V.Abt stellte den Teilnehmern das Leben des Mönchsvaters Antonius dar, den die Worte des Evangeliums so stark getroffen hätten, dass er sein Leben radikal veränderte. Die Frage, die sich an Hand dieser Lebensgeschichte stellt, ist „Wohin gehst du und weshalb?“ In der Stille der Krypta konnten die Männer dann über diese Frage nachsinnen. Die gewonnene Innerlichkeit wurde anschließend auch in die Eucharistiefeier eingebracht.

Am Schluss des Rundbriefes sollen wieder die stehen aus unseren Verwandten und Freunden, die bereits vor das Antlitz Gottes getreten sind. Am 11.01. verstarb im AWO-Altenheim Vilshofen eine langjährige Wohltäterin, Frau Luise Kourek. P.Prior Matthias hielt am 16.Januar das Requiem in der Abteikirche mit anschließender Beerdigung auf dem Klosterfriedhof .Ebenfalls in unserer Klosterkirche fand am 21.Januar das Requiem für Frau Dr.Hermine Ruhland statt, die unserem Haus immer verbunden war Am 17.Januar wurde im Kloster Neustift Sr.Dominika Moosmüller, die Schwester unsere +Br.Dominikus beerdigt.

Am Ende dieses Berichtes darf ich Ihnen noch nachträglich ein gesegnetes Jahr 2015 wünschen, einen gesegneten Weg durch die Fastenzeit und ein frohes und gesegnetes Osterfest

Der Schweiklberger Chronist P.Matthäus Kroiss

 

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Das neue Jahr hat erst einige zaghafte Schritte gemacht, so dass es noch an der Zeit ist, Ihnen, liebe Leser und Hörer des Heimatbriefes, ein gesegnetes Jahr 2015 zu wünschen. Leider muss der Chronist seinen Rückblick mit zwei Todesnachrichten beginnen. In den frühen Morgenstunden des 2.Dezember 2014 hat in unserer Krankenabteilung Br.Adalbert (Franz Xaver) Plötz den Weg in die ewige Heimat angetreten. Er hätte am 12.April dieses Jahres seinen 95.Geburtstag feiern können. Br.Adalbert stammt wie sein bereits verstorbener Bruder P.Hildebert Plötz aus Grasfilzing und war der jüngste Sohn des Landwirtsehepaares Wolfgang und Maria Plötz. Nach dem frühen Tod des Vaters war er als jüngstes Kind die rechte Hand der Mutter bei der Bearbeitung der großen Landwirtschaft. Den Weg nach Schweiklberg ebnete ihm sein Bruder, P.Hildebert. Mit 18 Jahren begann er am 28.Januar 1939 sein Postulat. Das Noviziat wurde durch den Kriegsdienst, den Br.Adalbert in Frankreich, Russland und Polen mitmachte, unterbrochen. Erst nach seiner Heimkehr aus der Gefangenschaft konnte er 1946 seine ersten und am 06.Januar 1950 seine ewigen Gelübde ablegen. Ein Jahr später, am 06.Januar 1951, erhielt er zusammen mit Br.Nikolaus Zagermann die Aussendung nach Südafrika. Über 50 Jahre stand Br.Adalbert im Missionsdienst. Eshowe, Mbongolwane, Nkandla, Nongoma waren seine ersten Einsatzorte, bis er 1955 auf die Station Fatima kam, wo er 11 Jahre in seinem gelernten Beruf als Schlosser und Schweißer, aber auch als Farmer tätig war. Von 1975 bis zu seiner Rückkehr nach Schweiklberg war die Abtei Inkamana sein Arbeitsfeld, wo er sein Können als Mechaniker voll einsetzen konnte. Nach der Rückkehr in sein Heimatkloster, bedingt durch eine zunehmende Augenschwäche, machte sich unser Mitbruder vor allem in der Kerzenwerkstatt nützlich. Br.Adalbert war uns ein Vorbild im freundlichen Umgang mit den Mitbrüdern und im stillen und unauffälligen Mitleben und Mitbeten in der Gemeinschaft. In den letzten Jahren wurde das Krankenzimmer seine Bleibe und die Krankenkapelle sein liebster Aufenthaltsort. Am 4.Dezember haben wir ihn auf dem Klosterfriedhof zur letzten Ruhe gebettet. 

Am letzten Tag des Jahres 2014 mussten wir unseren P.Paulus (Horst) Schmidt zu Grabe tragen. Er starb am 28.Dezember um 1h früh in unserer Krankenabteilung, wo er schon einige Jahre infolge zunehmender Altersschwäche verbracht hatte.

P.Paulus entstammte einem evangelischen Pfarrhaus im erzgebirgischen Lauter, wo er am 16.Mai 1925 als 5.Kind der Pastoreneheleute Werner und Käthe Schmid geboren wurde. Am 19.Juli 1927 wurde er auf den Namen Horst Erich Reinhold getauft und am 06.Oktober 1941 durch seinen Vater konfirmiert. Seine Schulzeit fiel in den ausgebrochenen 2.Weltkrieg. Ab 15.Februar 1943 war er auch als Luftwaffenhelfer eingesetzt. Am 21.März 1944 erhielt Horst Schmidt den Reifevermerk zum Abgang vom Gymnasium. Er musste aber von 1945 bis 1946 noch ein Gymnasium besuchen, um das gültige Reifezeugnis zu bekommen. Seine Berufslaufbahn als Student der Agrarwirtschaft führte unseren Mitbruder nach Weimar und nach Leipzig, wo er am 27.Februar 1950 als Diplomlandwirt graduiert wurde. Weitere Stationen waren Berlin und München, wo er die Prüfung für den landwirtschaftlichen Staatsdienst ablegte. Nach einer Referendarszeit in Bayreuth wurde der junge Landwirtschaftassessor zum Schuljahr 1956/ 57 an die Landwirtschaftsschule Schweiklberg vermittelt, wo er bis 1959/ 60 Düngerlehre, Geschichte der Landwirtschaft und unter anderem auch „Leibesübungen“ unterrichtete, wobei ihm die militärische Ausbildung zugute kam. Der Dienst an unserer Landwirtschaftsschule führte den jungen Lehrer einmal zum katholischen Glauben und zum anderen in unsere klösterliche Gemeinschaft, und damit, nach dem Noviziat auch zum priesterlichen Dienst. Am 12.Juli 1964 erhielt P.Paulus zusammen mit Altabt Christian Schütz, P.Stefan Raster und dem 1997 verstorbenen P.Wolfgang Wimmer durch Bischof-Koadjutor Antonius Hofmann die Priesterweihe. Ein ergreifender Augenblick war es, als ihm sein Vater im Talar des evangelischen Pastors die Hände auflegte. Nach der Priesterweihe leitete P.Paulus mit P.Winfried unsere Ökonomie, ab 1972 selbständig. Von 1978 bis 1987 war er auch für die ÜW Mitglied des Kreisrates. Im Alter von 60 Jahren erhielt er, was sein lang gehegter Wunsch war, die Aussendung nach Südafrika, wo er vor allem in der Landwirtschaft tätig sein sollte. Ein wieder aufgebrochenes Geschwür veranlasste ihn, nach Europa zurückzukehren. In seiner Heimatabtei übernahm er bald danach das Amt des Klosterpförtners, das er bis 2011 innehatte. Außerdem widmete sich P.Paulus mit väterlicher Umsicht und gewissenhafter Sorge den ihm aufgetragenen Dienst an den Bedürftigen. Als ab 2011 seine Kräfte immer mehr abnahmen, musste er sich in die Krankenabteilung zurückziehen. Landrat Franz Meyer sagte am Schluss seiner Ansprache beim Trauergottesdienst: “P.Dr.Paulus war ein Diener seines Glaubens, ein Diener der Menschen, die ihm anvertraut waren und ein Diener seiner Heimat. Vor dieser Lebensleistung verneigen wir uns heute.“ Bemerkenswerter Weise verstarb zwei Tage nach P.Paulus in Berlin auch seine Zwillingsschwester Frau Lena Kaiser. Einige Monate zuvor konnten sich die beiden Geschwister noch sehen.

Außer unseren beiden Mitbrüdern seien auch noch einige Freunde, Bekannte und Wohltäter unserer Gemeinschaft, die in den letzten beiden Monaten verstorben sind, dem Gebet empfohlen: Frau Renate Maucher, langjährige Oblatin und Förderin unseres Missionsvereins; P.Petrus Wachlowsky OSB, Kapitular des Stiftes Lambach in Oberösterreich, der von 1976 bis 1981 in Passau studiert und in unserem damaligen Studienkolleg Bergfried gewohnt hat; Frau Lore Schuck, die Schwester unseres Br.Erich, die am 21.Dezember verstorben ist. Wir gedenken auch der Missionsbenediktinerin Sr.Lidwina Wurm, die im Alter von 86 Jahren am 21.Dezember 2014 im Mutterhaus Tutzing verstorben ist. Sr.Lidwina war von 1978 bis 1984 als Erzieherin am Tagesheim des Gymnasiums Schweiklberg tätig. Am 04.Januar verstarb in Weiden Herr Hermann Lang, der Bruder unseres Gärtnermeisters Br.Raphael. Sie alle mögen ruhen im ewigen Frieden.

Abschließend noch einige Kurznachrichten. Seit 15.Dezember hat Frau Gerlinde Staudinger endgültig die Leitung unseres Gästehauses St.Benedikt übernommen. Ab diesem Zeitpunkt begann der Umzug der bisherigen dortigen Küche in die neue Gästeküche im Erdgeschoß des Gästebereiches, wo sich auch das Gästebüro und der neue Gästespeisesaal befinden. Der Konvent wird ebenfalls von der neuen Küche aus versorgt. Auch unsere Pförtner konnten inzwischen aus ihrem Provisorium in die neu eingerichtete Klosterpforte umziehen. Der Pfortenraum erfuhr ebenfalls eine Umgestaltung. Polstermöbel laden die Ankommenden zum Gespräch ein. Nach und nach werden auch die übrigen Einrichtungen, zum Beispiel die Wäscherei und die Näherei im Klosterbereich eine neue Unterkunft finden. Verabschieden müssen wir uns leider im Januar von den beiden Schwestern Michaela und Hildegund, die in das Mutterhaus nach Neustift zurückkehren. Damit nimmt nicht nur das St.Beda-Haus, das 1914 als Exerzitienhaus errichtet wurde, sondern auch der Einsatz der Neustifter Schwestern, die seit 1920 das Exerzitienhaus und einige andere Betriebe versorgten, ein Ende. 

Auch der Chronist ist am Ende angelangt und wünscht Ihnen allen nochmals ein gesegnetes Jahr 2015.

Ihr P.Matthäus Kroiss OSB

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