Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Ein Jahr ist es her, dass Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Feststellung traf, dass sich die Zeiten grundlegend geändert haben. Den Grund dafür sah er in Putins Angriffskrieg auf die Menschen in der Ukraine, und damit
auch auf die ganze westliche Welt und ihre Werte. Seitdem habe man keine Konsequenzen daraus gezogen, meinen einige, andere glauben, dass sich schon etwas geändert hat: Die Verteidigungsbereitschaft in Europa, die Reaktionen seitens der Regierung auf die Energiekrise und die Inflation, muss man wohl dazu zählen. Die Krise, die die Corona-Pandemie obendrein ausgelöst hat, gilt inzwischen allgemein als überwunden. Auch im Kloster war unser Leben stark davon betroffen, sodass wir mit großer Erleichterung zur Normalität zurückkehrten. Einige Mitbrüder haben sich freilich an den Ausnahmezustand gewöhnt, desinfizieren immer noch fleißig die Hände, halten Abstand und tragen vorsichtshalber den Mundschutz.

Gegen Ende des Jahres 2023 lag in unserer Gemeinschaft etwas in der Luft, was man als gespannte Erwartung bezeichnen könnte, ausgelöst vom ungewissen Ausgang der Wahl des Oberen. Die dreijährige Amtszeit des Paters Prior Administrator, P. Richard Multerer OSB, endete Mitte Dezember. Sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten halfen uns die Jahresexerzitien in der zweiten Adventswoche, begleitet von P. Augustinus Weber OSB, Spiritual bei den Benediktinerinnen von Tettenweis, der uns ein vertieftes Verständnis der Psalmen vermittelte, unseres alltäglichen Gebetes. Die Vigil und die „Mitternachtsmesse“ um 21:30 Uhr am 24. Dezember war sehr gut besucht.
Die Wahl des neuen Oberen, der der Abt-Präses der Kongregation vorstand, war auf den 29. Dezember festgelegt worden. Die Gemeinschaft entschied sich für eine Fortsetzung der Amtszeit von P. Prior Administrator, der wegen des fortgeschrittenen Alters zwar Bedenken hatte, aber in der Hoffnung auf baldige Ablösung dann doch die Wahl annahm.

Am letzten Tag des Jahres 2022 ist Papst Benedikt XI. im hohen Alter von 95 Jahren zu seinem Herrn und Schöpfer heimgegangen. Eine Delegation von Mitbrüdern feierte am 7. Januar das Requiem im Dom zu Passau mit, bei dem Bischof Stefan Oster den verstorbenen Papst em. als herausragende Persönlichkeit der Kirche und Zierde unserer Diözese würdigte.

Als schmerzlich empfunden haben wir Anfang des Jahres noch einen anderen Abschied: Aufgrund der schrumpfenden Zahl der Mitbrüder, mussten wir unser Gästehaus St. Benedikt in andere Hände übergeben. Wir waren aus Spargründen gezwungen die Zahl der Angestellten zu reduzieren. Der Pächter hat das Haus unter dem neuen Namen „Klosterhof Schweiklberg“ am 1. Februar als Gäste- und Tagungshaus neu eröffnet. Eine Umstellung, die Sinn macht, aber an die wir uns erst noch gewöhnen müssen. Fast ebenso einschneidend ist die Schließung unseres Klosterladens, der aber keine so lange Tradition hat. Erst vor 20 Jahren wurde er, zusammen mit einer Cafeteria, in einem Neubau an der Schule eingerichtet. Herr Andreas Hofmann, der Pächter unseres Gästehauses, hat auch dieses Gebäude übernommen und darin das „Terrassen-Kaffee Schweiklberg“ mit neuen Öffnungszeiten und einem reichhaltigerem Angebot eröffnet. Wie nicht anders zu erwarten war, haben uns bereits mehrere Kunden wegen der Schließung des Klosterladens ihr Bedauern bekundet.

Das überaus bunte Faschingstreiben, mit aufwendigen Umzügen, in den umliegenden Dörfern, sei noch erwähnt. Ein Nachholbedarf an Lebenslust und Lebensfreude nach den Einschränkungen wegen Corona, war nicht zu übersehen. Wir haben uns da zurückgehalten, um die Fastenzeit zu ihrem Recht kommen zu lassen. In diesen Tagen mit einem etwas ernsteren Charakter, kam für Br. Clemens die traurige Nachricht, dass sein Vater im Krankenhaus Weiden gestorben war. Am 23. Februar fuhr P. Prior Administrator mit ihm zur Beerdigung nach Pleystein, und feierte dort für den lieben Verstorbenen das Requiem. P. Prior und P. Matthäus begleiteten ein paar Tage früher Schwester Michaela Brummer OSB auf ihrem Weg zum Grab. Mit Sr. Michaela (85) ist nun die letzte der Neustifter Schwester gestorben, die lange Jahre bei uns im St. Beda Haus für Ordnung gesorgt haben. Erwähnt sei auch noch, dass unser Pater Stephan Raster zwei Herzklappen OP gut überstanden hat, und auf dem Weg der Besserung ist. Er kann bereits wieder in Schönerting, und sonntags hier im Kloster, die heilige Messe feiern.

Eine besinnliche restliche Fastenzeit und ein frohes Osterfest wünschen allen Leserinnen und Lesern der Heimatnachrichten

P. Matthäus Kroiss OSB und Co-Autor P. Richard Multerer OSB

 

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