Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

„Taumelnd fallen letzte Blätter, sinken auf vergilbtes Gras; werden ziellos fortgewirbelt, treiben über ödes Feld“ Diese Zeilen aus der Gedichtsammlung unseres verstorbenen Mitbruders P. Gregor Bergenthal sind passend für die momentane Jahreszeit und für das Wetter dieser Tage. Wir befinden uns im so genannten „Totenmonat“, in dem uns das Sterben der Natur auch an unsere Verstorbenen und an unser eignes Sterben erinnert. Am Allerseelentag versammelten wir uns daher nach dem Konventamt auf dem Friedhof zum Gebet für unsere Verstorbenen, besonders für die Mitbrüder, die in diesem Jahr zur ewigen Ruhe gerufen wurden: Br. Alfred Straubinger und P. Georg Straßer. Nach dem Allerseelentag feiern wir immer auch Gottesdienste für die verstorbenen Mitbrüder der Kongregation und für unsere verstorbenen Verwandten, Freunde und Wohltäter, wozu auch die Mitglieder und Förderer des Missionsvereins zählen. Unser eifriger Friedhofsgärtner Br. Wendelin hat zum Totengedenken auch eine kleine Übersicht über die Toten auf unserem Klosterfriedhof zusammengestellt. Danach ruhen auf unserem Gottesacker insgesamt 149 Verstorbene, davon aus unserem Konvent 127 Brüder und Patres. In den beiden Weltkriegen sind insgesamt 41 Konventualen gefallen. 22 Mitbrüder haben in ihrem Arbeitsgebiet in den Missionsländern die letzte Ruhe gefunden.. Außerdem sind während der Aufhebungszeit noch 6 Mitbrüder gestorben, die nicht auf unserem Friedhof ruhen. Das Friedhofsgrundstück wurde 1909 erworben. Der erste Mitbruder, der hier begraben wurde war P. Bartholomäus Hofner aus St. Ottilien, der während der Semesterferien in Schweiklberg war und im Lungensanatorium Hausstein gestorben ist (1909). Er wurde noch auf dem Sterbebett zum Priester geweiht. Die Gestaltung der Klosterfriedhofes, so wie wir sie heute kennen, stammt aus dem Jahre 1947.

Nun aber zum übrigen Geschehen der letzten zwei Monate in der Abtei Schweiklberg.

Am Erntedanksonntag, dem 04. Oktober, sagten wir Dank für die reichen Gaben der Schöpfung. Unser Sakristan Br. Justin hat mit Hilfe von Br. Johannes und einer Mitarbeiterin der Klostergärtnerei, liebevoll den Erntedankaltar mit den Früchten des Gartens ausgeschmückt. Am Schluss des Festgottesdienstes wurden die Erntegaben gesegnet. Am Abend dieses Tages lud das Ensemble „Syntagma XXI“ zu einem kleinen Geistlichen Konzert in unsere Abteikirche ein. Dargeboten wurden Werke von Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi. Die aktuellen Themen Lobgesang, Hilferuf, Sehnsucht und Zuversicht wurden mit der Musik Schützens und Monteverdis von dem neu gegründeten Ensemble mit viel Musizierfreudedargeboten. Eigentlich sollte – als Ausweichtermin für den Mai - am 06. November die 15. Schweiklberger Vollmond-Orgelnacht stattfinden. Als Organisten wurden Christian Bischof aus München, Domorganist Ludwig Ruckdeschel mit Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger sowie Patrick Gläser mit dem außerordentlichen Programm “Orgel Rock“ engagiert. Leider hat den Veranstaltern die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht, so musste die Veranstaltung dieses Jahr zum zweiten mal abgesagt werden. Der neue Termin ist Freitag, der 21. Mai 2021.

Den Weltmissionssonntag haben wir diesmal in einfachem Rahmen begangen, ohne auswärtigen Prediger und einem Chor aus einem unserer Missionsgebiete, wie es in den letzten Jahren üblich war. Ende Oktober, Anfang November heißt es für unsere studierenden Mitbrüder wieder „Auf zum Studium“. Br. Paul, unser Mitbruder aus Kumily (Indien) ist bereits am 29. September in Begleitung von P. Prior Richard und Br. Johannes nach Salzburg aufgebrochen, Br. Johannes begann am 25. Oktober in Regensburg das Wintersemester.

Als Gäste durften wir in der Berichtszeit begrüßen: Br. Bruno Epuret aus dem jungen Konvent in Kairo sowie Br. Laurentius Lacko aus St. Ottilien, der hier einen Teil seines Urlaubs verbrachte Am 22. Oktober durften wir unseren Mitbruder P. Leo Eireiner, Missionar in der Abtei Inkamana, begrüßen, der Br. Ansfried Machatsch auf dem Flug nach Deutschland begleitete. Br. Ansfried nahm nach 60 Jahren vom Zululand aus gesundheitlichen Gründen Abschied und kehrte in sein Heimatkloster zurück.

Unser Gästehaus musste – coronabedingt - dieses Jahr zum zweiten mal schließen! Ebenso wurde verordnet den Betrieb der Cafeteria im November einzustellen. Wir versuchen die Türen des Klosterladens zu den bekannten Zeiten offen zu halten.

Dank der fleißigen Hände von Br. Justin, Br. Johannes und unserer Angestellten konnten wir die Apfelernte zeitnah unter Dach und Fach bringen.

Bedingt durch den Umbau der Klosterheizung wurde für den Geistbetrieb ein neuer – direkt beheizbarer -  Brennkessel angeschafft. Von den verbesserten Produkten konnten sich am Tag des ersten Brennens Br. Leo und der Cellerar Br. Clemens überzeugen.

Vom Schulbeginn an unserer Realschule soll noch nachgetragen werden, dass bei der ersten Lehrerkonferenz zwei neue Lehrkräfte eingeführt wurden: Herr Christian Brandl für die Fächer Englisch und Französisch und Herr Tobias Müller für das Fach Werken/Kunst. Der Anfangsgottesdienst wurde von P. Prior Richard zelebriert, allerdings diesmal vor leeren Kirchenbänken. Die Schüler in den Klassenzimmern waren per Livestream dabei.

Am Allerheiligentag verschied der langjährige Direktor der Volksbank Vilshofen, Herr Martin Tiefenbrunner. Herr Tiefenbrunner war ein enger Freund und Wohltäter unseres Klosters und zusammen mit seiner Gattin ein eifriger Kirchgänger sowohl an Sonntagen wie auch an Werktagen. Wir haben ihm beim Gottesdienst für unsere Wohltäter ein eigenes Gedenken gewidmet.

Mit einem Gedicht unseres P. Gregor Bergenthal haben wir den Rundbrief begonnen. Mit der letzten Strophe des Eingangs zitierten Gedichtes wollen wir ihn auch schließen:

„Fallen, steigen deine Zeiten, einmal doch sind sie am Ziel: Gott gibt Fülle deinem Tage, wandelt Schuld in Seligkeit“.

Dass sich das an uns allen erfülle, wünscht der Klosterchronist P. Matthäus

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