Rundbrief
Schweiklberger Heimatnachrichten geschrieben vom Schweiklberger Chronisten Pater Matthäus Kroiss OSB und P. Prior Adm. Richard Multerer OSB
Schweiklberger Heimatnachrichten November 2015
Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Felder sind abgeerntet. Unser fleißiger Obstgärtner Br.Raymund konnte mit Hilfe von Mitbrüdern und Gästen eine reiche Ernte einbringen. Damit ist die Obsternte wieder für dieses Jahr abgeschlossen.
Die Ernte seines Lebens durfte am 17.September abends, nach längerem Ringen mit seiner schweren Krebskrankheit, unser Br.Sales Gottanka in die himmlischen Scheunen einbringen. Von den 78 Jahren seines irdischen Lebens verbrachte er 64 in Schweiklberg, davon 61 als Ordensmann. 1951 kam er in das Lehrlingsseminar und durfte bei dem bekannten Br. Gerold Schwarzbauer das Zimmererhandwerk erlernen Nach seiner ersten Profess wechselte er 1957 auf Wunsch der Oberen in die Malerei. Sie wurde sein Arbeitsfeld bis zum Sterbebett. 48 Lehrlingen vermittelte Malermeister Br.Sales nicht nur Fertigkeiten im Handwerk, sondern auch Ordnungsliebe, Fleiß und Genauigkeit, „streng, aber in Liebe“, wie er sich ausdrückte. Ein besonderes Denkmal hat sich Br.Sales mit der Stukkierung unserer Abteikirche bei der Innenrenovation 1997/98 gesetzt. Außer der unermüdlichen Tätigkeit in der Malerei engagierte sich unser Mitbruder auch als Helfer beim Krankendienst in Lourdes und in der Behinderten-Fraternität Gern. Der klösterlichen Gemeinschaft diente er als Brüderobmann und von 2002 bis 2012 als Subprior. Ein weiteres Arbeitsfeld, in dem sich Br.Sales neben seiner Malerarbeiten voll eingesetzt hat, war seit 2002 der Missionsflohmarkt. Am 21.September trugen wir Br.Sales auf unserem Klosterfriedhof in Begleitung einer großen Trauergemeinde zu Grabe. Vier ehemalige Lehrlinge begleiteten den Sarg. Am Schluss der Beisetzung erklang auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen das Lourdeslied. So dürfen wir hoffen, dass ihm die Mutter Gottes, die er zeitlebens sehr verehrt hat, in der Ewigkeit eine mächtige Fürsprecherin ist.
Außerdem gedenken wir auch wieder unserer in der Berichtszeit verstorbenenVerwandten und Freunde. Am 13.09. verstarb Herr Georg Plötz, der Neffe von + Br.Adalbert und + P.Hildebert. Drei Tage vor Br.Sales verstarb seine Schwägerin, Frau Theres Gottanka mit 81 Jahren. Sie war eine treue Förderin des Maria-Hilf-Missionsvereins. Am 16.09. verstarb im Klinikum Regensburg der Bruder unseres Br.Raphael, Herr Josef Lang, und am 27.09. Herr Willy Knollmüller, der längere Zeit in unserer Ökonomie gearbeitet hat und mit seiner Familie unserem Kloster eng verbunden war. Mit ihnen allen sind wir im Gebet vereint.
In den vergangenen beiden Monaten gab es noch einige wichtige berichtenswerte Anlässe und Veranstaltungen. Der Nachmittag des 26.September sah eine große Zahl von „ViaNova“- Pilgern in unserer Abteikirche und anschließend im Festzelt hinter der Turnhalle. Sie kamen zum 10 jährigen Bestehen des Europäischen Pilgerwegs auf ihrer Sternwanderung aus Österreich, Böhmen und Bayern. Um 14.30 fand in der Abteikirche die ökumenische Schlussandacht mit Abt Rhabanus und dem evangelischen Dekan Dr.Wolfgang Bub statt. Die Musikalische Gestaltung übernahm der Chor „La Nuova“ von Kirchberg im Wald unter der Regie von Frau Helga Grömes. Das Motto dieses Tages war „Weitergehen voll Mut, Kraft Liebe und Besonnenheit“. Etwa 200 Teilnehmer konnten verzeichnet werden, unter ihnen auch Landrat Franz Meyer und Bürgermeister Florian Gams von Vilshofen.
Eine noch größere Anzahl kam am 01.Oktober zum Tag der Senioren und zum Seniorengottesdienst um 14.00 mit Diözesanbischof Dr.Stefan Oster. Etwa 450 ältere Teilnehmer waren in der Klosterkirche versammelt. So wurde der Nachmittag für sie ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis.
Besonders begeisterte der Bischof die Senioren durch seine strahlende Freundlichkeit anschließend bei der persönlichen Begegnung im Festzelt. Dankbar erwähnt sei hier aber auch der Einsatz des Teams unseres Gästehauses und freiwilliger Helfer bei der Bewirtung und Bedienung der Gäste bei beiden Veranstaltungen.
Am Samstag, dem 19.September, bevölkerten etwa 50 Ordensleute der Diözese das Gästehaus St.Benedikt zum Studientag der AGOP, um sich mit dem Ordensreferenten der Diözese, Domkapitular Dr.Josef Fischer, über das Thema „Geistliche Berufung nach dem Markusevangelium“ auszutauschen. Zum Tag der Ordensjubilare in Passau am 03.Oktober konnten leider von uns keine Jubilare teilnehmen. P.Pius (60 Jahre Profess) war schon verstorben und Br.Laurentius ( 60 Jahre Oblation) war krankheitshalber verhindert. Br.Sebastian war wieder als Unterstützung des Chores mit dabei.
Die Eucharistiefeier am Weltmissionssonntag war ausgezeichnet durch die Mitwirkung des Jugendchores „San Ignacio des Moxos“ aus Bolivien, der auch am Nachmittag ein gut besuchtes Konzert mit Barockmusik und Folklore gab. Die Zuhörer spürten wohl etwas von der südamerikanischen Lebensfreude und dankten mit begeistertem Applaus.
Das Erntedankfest begingen wir traditionell mit einem feierlichen Gottesdienst. Als Zeichen der Dankbarkeit haben unsere Gärtner die Früchte der reichen Ernte des Sommers vor dem Altar aufgebaut. Zum Abschluss dieses Tages fand am Abend in der Abteikirche ein „Festliches Barockkonzert“ mit Werken von Johann Sebastian Bach, Christoph Willibald Gluck und anderen berühmten Meistern der Barockzeit statt. Am 18 Oktober sang beim Konventamt der Chor „David“ aus Neureichenau.
Nach langen Verhandlung und Planungen ist es nun endlich soweit: Unser früheres St.Beda-Haus, das seit Weihnachten 2014 keine Gäste mehr aufgenommen hat, konnte einer neuen Bestimmung zugeführt werden. Am 03.September 2015 wurde der Mietvertrag zwischen dem Kreiscaritasverband Passau und dem Kloster Schweiklberg unterzeichnet. Das Haus wird als so genannte „Clearing- und Inobhutnahme -Stelle“ geführt unter Leitung des „Caritasverbandes für den Landkreis Passau“. Im Klartext heißt das: Es werden junge männliche Flüchtlinge im Alter zwischen 14 und 17 Jahren aufgenommen. Der größere Teil wird nach der Aufnahme und ersten Versorgung wieder weitergeleitet. Eine kleinere Anzahl (etwa zwölf) der Älteren kann für längere Zeit hier bleiben. Am 02.November kam bereits die erste Gruppe Flüchtlinge in das „Haus Pax“, wie das ehemalige„St.Beda-Haus“ jetzt heißt. Sie werden von geschultem Personal ganzzeitlich betreut.
Noch eine Änderung sei hier angefügt: Seit 09.September ist unsere Trinkwasserversorgung an das Wassernetz der Stadt Vilshofen angeschlossen, da das Areal unserer Wasseraufbereitungsanlage immer mehr von einem Baugebiet umschlossen wird. Das Gießwasser für den Klostergarten kann weiterhin unserer Quellanlage entnommen werden, die im Besitz der Abtei bleibt.
Im September wurde auch unser Kraftwerk an der Vils überarbeitet, d.h. das Herzstück der Anlage, der Generator , die Kupplung und das Getriebe demontiert und durch neue Bauteile ersetzt.
Mit Schrecken stelle ich fest, dass der Platz schon wieder zu Ende geht. Wenn Sie den nächsten Heimatbrief erhalten, haben wir bereits Weihnachten und vielleicht auch schon Neujahr gefeiert.
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit als Ihr Schweiklberger Chronist
P.Matthäus Kroiss
Schweiklberger Heimatnachrichten September 2015
Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
Der September ist das Tor zum Herbst. Der Sommer nimmt seinen Abschied. Auch unsere Gemeinschaft musste wieder Abschied nehmen von einem Mitbruder. Am Mittwoch, dem 19.August, ist im Klinikum Deggendorf unser P.Pius (Erich) Zeller nach einem Herzstillstand in die ewige Heimat eingegangen.
P.Pius stammte aus Schlesien, wo er am 11.Februar in Forstfelde als 8.Kind des Oberlehrers Karl Zeller und seiner Ehefrau Veronika, geborene Kulessa, zur Welt kam. 1945 musste er mit der Familie aus seiner Heimat fliehen, was ihn Zeit seines Lebens geprägt hat. Die Zellers fanden im Wallfahrtsort Altötting eine neue Heimat und der Vater eine Anstellung an der dortigen Volksschule. 1946 kam der 11 jährige Erich als einer der ersten Schüler in das wieder eröffnete Missionsseminar Schweiklberg, in das schon vorher sein Bruder Rudolf eingetreten war.. Das Abitur legte er dann 1954 im
heutigen Gymnasium Leopoldinum in Passau ab. Am 04.September dieses Jahres trat er in die Abtei Schweiklberg ein und
bekam bei der Noviziatsaufnahme am 08.September den am 29.Mai 1954 heilig gesprochenen Papst Pius X als klösterlichen Wegbegleiter. Nach den philosophischen und theologischen Studien in St.Ottilien und Passau empfing er am10.Juli 1960 durch den Missionsbischof Eberhard Spieß von Peramiho in unserer Abteikirche die Priesterweihe. Der weitere Lebensweg unseres verstorbenen Mitbruder war durch die Musik geprägt, für die er sich schon am Gymnasium talentiert zeigte. Darum begann er 1961 auf Wunsch der Oberen das Studium am Staatskonservatorium in München, das er 1968 mit dem 2.Teil der Lehramtsprüfung abschloss. Nach dem Referendarjahr am Gymnasium der Benediktiner in St.Stephan, Augsburg und einem Praktikum an der Volksschule Altötting war P.Pius seit 1971 Musiklehrer am Gymnasium Schweiklberg. Bereits 1962 erhielt er das Amt des 1.Kantors der Abtei. Seit 1974 war ihm die Leitung des gesamten musikalischen Wirkens in Schule und Kloster übertragen, eine Aufgabe, der sich P.Pius bis in die letzten Jahre seines Lebens mit unermüdlichem Eifer widmete. In dieser Zeit fiel auch die Einführung des deutschen Chorgebetes, das vom Kantor einen erheblichen Arbeitsaufwand erforderte. 1974 übernahm er zusätzlich die Leitung des Singkreises Vilshofen. Man kann sagen, P.Pius prägte eine Ära der Musikgeschichte Schweiklbergs. Die letzten Lebensjahre waren gezeichnet durch die Zunahme der Parkinsonschen Krankheit, die bereits 2009 einen längeren Aufenthalt im Klinikum Mainkofen nötig machte. Nach der Feier des 80.Geburtstags und des 60 jährigen Professjubiläums in diesem Jahr nahmen die körperlichen und seelischen Kräfte unseres Mitbruders rapide ab, sodass er im Juli sich einem längeren Klinikaufenthalt in Passau unterziehen musste. Ein weiterer Aufenthalt im Klinikum Mainkofen sollte Klarheit über seinen Zustand und Erleichterung bringen. Aber am Morgen des 19.August erlitt P.Pius dort einen Herzstillstand, der auch im Klinikum Deggendorf nicht mehr behoben werden konnte.
Wir haben unseren verstorbenen Mitbruder am Samstag, dem 22.August, nach dem feierlichen Requiem in der Abteikirche, das der Singkreis Vilshofen mitgestaltete, unter der Anteilnahme zahlreicher Verwandter ,Freunde und Mitglieder des Singkreises zu Grabe getragen. Domkapitular em. Lorenz Hüttner und Pfarrer Gotthard Weiß von Hofkirchen waren beim Requiem als Konzelebranten dabei.
Der Monat Juli ist für unsere Realschüler immer eine besonders aktive Zeit, Zeit für Exkursionen, für Feste, aber auch eine Zeit des Abschieds. Am 03.Juli startete das diesjährige Sommerfest, von „Petrus“ mit bestem Sommerwetter beliefert. Mit einem Fußballturnier begann das bunte Treiben und setzte sich fort mit vielen interessanten Aktivitäten und natürlich einem großartigen Angebot an kulinarischen Genüssen. Für den nötigen Schwung sorgten die Bläserklasse, die „Big Band“ und der Schulchor. Elternbeirat, Lehrerschaft und Schüler halfen zum Gelingen dieses Tages einträchtig zusammen und zeigten so die starke Verbundenheit unserer Schulgemeinschaft. Wie im vergangenen Jahr wurde auch heuer am Ende des Schuljahres ein „Bayrischer Tag“ veranstaltet. Hier hatte natürlich die Blasmusikgruppe wieder ihren großen Auftritt, mittendrin unser Abt Rhabanus an der Tuba. Baumstammsägen und Maßkrugstemmen waren die bayrischen Sportdisziplinen, an denen Schüler und Zuschauer ihre Kräfte messen konnten. Zum Schluss überreichte Schulleiter Zenger Urkunden und Preise.
Abschied nehmen hieß es am 24.Juli für die Abiturienten der 10.Klasse. 49 junge Männer erhielten das Zeugnis der Mittleren Reife, 20 von ihnen wurden für ihr zusätzliches Engagement geehrt. Christoph Keim und Florian Weinberger erhielten den Ehrenpreis für ihren Einsatz über den Unterricht hinaus. Kurz vor Ende des Schuljahres gab es von Seiten der zuständigen Behörden und des Klosters endlich grünes Licht für den Bau eines Kunstrasenplatzes auf dem Gelände unterhalb der Gärtnerei. Nach diesem glücklichen Abschluss konnten Schüler und Lehrer am letzten Julitag getrost in Ferien gehen.
Nun noch einige Nachrichten aus der Klostergemeinschaft. Am 03.August erhielt unser Malermeister Br.Sales Gottanka in einer kleinen Feier im Speisesaal des Gästehauses St.Benedikt die sogenannte Amtsehrenurkunde der Maler-Innung Passau von Kreishandwerkmeister Siegfried Piske überreicht. Seit 60 Jahren arbeitet unser Mitbruder, der bei Br.Gerold Schwarzbauer das Zimmererhandwerk gelernt hat, in der Malerei. Die Krönung seiner Arbeit war die Stuckierung der Abteikirche bei der Kirchenrenovierung 1997/98. Außerdem ist Br.Sales seit 13 Jahren „hauptamtlich“ in unserem Missionsflohmarkt tätig. Zur Zeit ist, nach längerem Krankenhausaufenthalt, die Krankenabteilung sein Aufenthaltsort.
Abt Rhabanus durfte am 04.August wieder einem der großen Donauschiffe der Ama Waterways, die jetzt häufig Vilshofen anlaufen, den kirchlichen Segen erteilen. Zuvor, am 19.Juli, hielt er beim Jubiläumshungermarsch in Loiching, der Heimatpfarrei von Br.Thomas Eberl, den Festgottesdienst. Mit dabei war auch Br.Markus Forster, der seit mehr als dreißig Jahren in Tansania arbeitet und seit einigen Jahren auch Kilimahewa betreut und so die Arbeit von Br.Thomas fortsetzt. P.Prior Markus Dworschak und Br.Ignaz Laumer nahmen am 01.Juli am Treffen der Missionare des Bistums Regensburg im Haus Werdenfels teil. P.Markus ist inzwischen wieder in El Rosal angekommen.
Am 29.August durften wir Abt Anastasius Reiser von Peramiho zu einer kurzen Stippvisite bei uns begrüßen und am Tag darauf Pfarrer Fink von Augsburg, der uns vor einigen Jahren die Konventexerzitien gehalten hat.
Am 19.August fand wieder ein Orgelkonzert statt. Domorganist Ludwig Ruckdeschel und Bastian Fuchs aus Regensburg spielten Werke von Bach, Liszt und eigene Improvisationen.
Heute noch Sonnenschein, morgen kann es Regen sein…meint der Wetterbericht. Was auch kommen mag, dass für Sie immer Gutes dabei sei, wünscht der Schweiklberger Chronist
P.Matthäus Kroiss
Schweiklberger Heimatnachrichten Juli 2015
Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
Mai und Juni sind Feiermonate, in denen kirchliche und andere Feste den gewöhnlichen Alltagslauf unterbrechen, auch im Kloster. Außer Pfingsten und Fronleichnam sorgten noch andere größere und kleinere Ereignisse für Abwechslung. Aber alles der Reihe nach.
Am 23.Mai machte sich in den frühen Morgenstunden wieder ein kleiner Trupp von Mitbrüdern und treuen Kirchgängern auf den Weg nach Sammarei (3Stunden), der Rest des Konventes folgte nach, um der Mutter Gottes den Dank und die Bitten der Klostergemeinschaft zu überbringen. Mit V.Abt feierten wir zusammen mit den anwesenden Schwestern von Neustift die Eucharistie, bei der Wallfahrtspfarrer Adam Litwin und P.Richard konzelebrierten, und traten nach einem kräftigen Frühstück wieder den Nachhauseweg an, die einen auf vier, manche auf zwei Rädern. Der Pfingstmontag (25.Mai) gehörte den Jubilaren dieses Jahres. Beim festlichen Gottesdienst um 9 Uhr sagten wir mit P.Leo Dank für 50 und mit V.Abt Rhabanus für 25 Jahren priesterlichen Dienstes. P.Pius und Br.Laurentius durften auf 60 Jahre Profess zurückblicken. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den Händen von Studiendirektor Sebastian Weyerer, einem gebürtigen Aidenbacher, dessen Vater dort Chorregent war. Es sang ein gemischter Chor von Schulmusikkollegen von P.Pius und Mitgliedern des Vilshofener Singkreises, den der Jubilar 21 Jahre lang geleitet hat. Zu den Festgästen gehörten neben den Angehörigen auch Landrat Franz Meyer und Bürgermeister Florian Gams. “Die Berufung zum Mönch ist ein Geschenk und verlangt Hingabe, Vertrauen und innere Umkehr“, betonte Abt Rhabanus in der Festpredigt. Nach dem Festgottesdienst waren alle, Festgäste und Gottesdienstbesucher, zu einem Umtrunk in den Schulhof eingeladen. Hier seien auch die Mitbrüder erwähnt, die in den vergangenen Monaten ihren 75.Geburtstag feiern konnten: P.Markus Dworschak, Prior von El Rosal in Kolumbien, zur Zeit in Heimaturlaub (09.05.); Br.Georg Six, unser fleißiger Klosterpförtner und Aushilfskrankenwärter (17.05.); P.Richard Multerer, von 1968 bis 1985 und von 1997 bis 2012 Missionar in Südafrika (14.04.)und Br.Wendelin Stadler, der sich liebevoll um den Klosterfriedhof kümmert (07.07.). Am Pfingstmontag sendete der Bayrische Rundfunk das Glockengeläute unserer Abteikirche. Kurze Zeit später brachte ein Blitzschlag die Glocken zum Verstummen. Die Firma Perner hat sie wieder zum Klingen gebracht. Das Fronleichnamsfest, zu dem wir auch dieses Jahr zusammen mit freiwilligen Mitarbeitern die traditionellen Sägemehlteppiche gestalteten, war heuer durch strahlendes Sommerwetter ausgezeichnet, das manchem Prozessionsteilnehmer den Schweiß auf die Stirne trieb. Musikalisch begleitet wurde die Prozession, wie in den vergangenen Jahren, von der Deggendorfer Bläsergruppe. Am 14.Juni trafen sich die Förderinnen und Förderer des Maria- Hilf-Missionsvereins, insgesamt 40, im Vortragssaal des neuen Gästehauses.. Dabei kamen, nach dem üblichen Geschäftsbericht, auch unsere anwesenden Heimaturlauber aus der Mission, P.Markus, P.Leo und Br.Ignaz zu Wort, die von ihren Wirkungsbereichen erzählten. Zuvor, am Donnerstag, dem 11.Juni, brach wieder ein großer Teil der Mitbrüder zusammen mit etlichen Schwestern aus Neustift und Freunden des Hauses zum jährlichen Konventausflug auf. Ziel war das Prämonstratenserkloster Speinshart in der Oberpfalz, wo sie mit V.Abt die Hl.Messe in der herrlichen Rokokokirche feierten. Anschließend lud Prior P.Benedikt Schuster die Ausflügler zum Kaffee und zum Gespräch im Kloster ein. Nach dem Mittagessen in der Klostergaststätte zeigte eine ausführliche Kirchenführung die Schönheiten des prunkvollen Kirchenraumes. Den Abschluss bildete ein kurzer Besuch bei der „Mutter vom Bogenberg“ und eine Einkehr bei Kaffee und Kuchen. Da auch der Himmel gut mitspielte, war es ein einmaliges Erlebnis. Das war auch der Besuch des neuen Bischofs von Passau, Dr.Stefan Oster SDB am 18.Juni, anlässlich seines Dekanatsbesuches in Vilshofen vom 17. bis 19.Juni. Nach dem Treffen mit den Seelsorgern und hauptamtlichen Mitarbeitern des Dekanates im Speisesaal des Gästehauses feierten wir mit dem Bischof die Eucharistie in der Abteikirche. Anschließend war Bischof Oster unser Gast beim Abendessen und bei der Rekreation im Lesezimmer, wo es zu einem interessanten und anregenden Gespräch kam.
Die vergangenen beiden Monate waren auch ausgezeichnet durch bemerkenswerte musikalische Aufführungen. Das musikalische Großereignis war wieder die Orgelnacht vom 08. auf den 09.Mai. Dazu erklang heuer die Ouvertüre mit Bläsern und Orgel, gespielt von Domorganist Ludwig Ruckdeschel und den Diözesanblechbläsern Passau unter Leitung von Michael Beck. Außerdem boten die Jungorganisten Michael Schöch, Bastian Fuchs und Max Pöller zusammen mit Professor Franz Stoiber wieder Meisterleistungen auf der „Königin der Instrumente“. Ebenso beeindruckend war das 5.Benefizkonzert zugunsten chronisch - und krebskranker Kinder am Samstag, dem 20.Juni um 19.00 in der Abteikirche, dargeboten vom Gitarrenensemble der Kreismusikschule Passau, dem Saxophonensemble der Pop - und Jazz Musikbox sowie der Band von Birgit Baumgärtler. Eingeladen hat wie immer das Kochbuchteam der Grundschule Alkofen. Auch heuer waren die Europäischen Wochen mit einem Konzert in Schweiklberg vertreten. Am 01.Juli erklangen Orgel (gespielt vom Konzertorganisten Stefan Kießling) und Trompete (Olivier Lakota) zu klassischen und modernen Stücken. Es bewahrheitete sich, was im Programmheft stand: „Wenn Orgel und Trompete zusammen brausen und jubilieren, werden Himmelsmächte angerufen und erwachen Kirchenräume zu magischem Leben.“
Was gibt es sonst noch Berichtenswertes? Am Samstag, dem 06.Juni, machten sich einige Mitbrüder zum Ordenstag nach Altötting auf, wo ihnen im Provinzhaus der Schwestern vom Hl.Kreuz Bischof Stefan Oster zum Jahr der Orden einige Impulse aus dem Johannesevangelium mit auf den Weg gab. V.Abt Rhabanus war in den letzten Monaten häufig unterwegs, um das Sakrament der Firmung zu spenden. Eine der Stationen war der nahe gelegene Wallfahrtsort Sammarei, wo er 45 Buben und Mädchen das Sakrament der Stärkung erteilte. Acht Schüler der Franz Xaver-Eggersdorfer-Schule firmte Abt Rhabanus in der Krypta der Abteikirche. Ende Mai verkündete die Vilshofener Lokalzeitung: „St.Beda-Haus“ nimmt Flüchtlinge auf.“ Gedacht war, in Zusammenarbeit mit dem Caritas -Kreisverband Passau, der das Gebäude mieten wollte, die Unterbringung von ca 50 „Unbegleiteten Minderjährigen“. Inzwischen ist für die jungen Leute eine andere Unterkunft gefunden worden, so dass Zeit bleibt, das St.Beda -Haus für die Unterbringung von einer größeren Anzahl von Personen instand zu setzen.
Zum Schluss sei wieder unserer verstorbenen Freunde und Wohltäter gedacht, wie wir sie jeden Tag bei der Komplet in unser Gebet einschließen. Am 28.Mai verstarb im Klinikum Passau Herr Franz Klarl, der unserem Haus und unseren Missionaren lange Jahre aufs engste verbunden war. Er organisierte außerdem die Volksmusikabende mit Frau Hedi Heres in unserer Turnhalle. Am 02.Juni feierte Altabt Gottfried Sieber von Inkamana in Konzelebration mit P.Michael, P.Leo, P.Richard und Missionsprokurator P.Stephan das Requiem, zu dem sich eine große Trauergemeinde eingefunden hatte. Am 18.Juni feierte P.Matthäus in der Abteikirche das Requiem für Herrn Ottmar Würfl, pensioniertem Lehrer an der Berufsschule Passau. Herr Würfl war eifriges Mitglied des Singkreises Vilshofen und mit seiner Gattin lange Jahre hindurch treuer Besucher des Konventamtes. Am 29.Juni verstarb in Xanten Frau Mechthild Riedel, Gattin des ehemaligen Schweiklbergers und Mitgliedes des Missionsvereins Linus Riedel.
Ihnen allen wünscht noch erholsame Ferienmonate
der Chronist P.Matthäus Kroiss
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