Nachruf Br. Adalbert (Franz Xaver) Plötz OSB
Nach einem langen und erfüllten Leben im Dienste der klösterlichen Gemeinschaft
und der Mission ist am 2. Dezember 2014 um 4.15 Uhr unser lieber Mitbruder
Br. Adalbert (Franz Xaver) Plötz OSB
im 95.Lebensjahr im Frieden des Herrn verstorben.
Br. Adalbert wurde am 12. April 1920 als jüngster Sohn der Landwirtseheleute Wolfgang und Maria Plötz in Grasfilzing, im damaligen Bezirksamt Cham, geboren. Das Ehepaar Plötz hatte insgesamt elf Kinder, von denen vier bereits früh verstorben sind. Drei von den Geschwistern ergriffen den Ordensberuf. Kurz vor der Geburt von Franz Xaver, am 30. März 1920, verstarb der Vater an einer Infektion. Die Mutter musste zusehen, wie sie die Arbeit in der Landwirtschaft und die Erziehung der Kinder bewältigte. So musste auch der kleine Xaver von Kindheit an bis zu seinem Eintritt in das Kloster Schweiklberg im elterlichen Betrieb mithelfen. Von 1926 bis 1930 besuchte er auch die Volks- und Fortbildungsschule in Arnschwang. Schon früh erwachte in unserem Mitbruder die Sehnsucht nach dem klösterlichen Leben, wohl auch angeregt durch seine drei Geschwister, die schon vor ihm den Ordensberuf ergriffen hatten. Sein Bruder Josef, der bereits als Fr. Hildebert Benediktiner in Schweiklberg war, ebnete ihm dann den Weg dorthin. In seinem Aufnahmegesuch schreibt Xaver Plötz: „So habe ich mich entschlossen, als Bruder in ein Benediktinerkloster einzutreten. Damit auch ich mithelfen darf am Aufbau des Reiches Gottes. Und wenn es der Wille Gottes ist, auch als treuer Mitarbeiter in die Mission gehen“.
Am 28. Januar1939 trat er dann mit 18 Jahren als Postulant in unser Kloster ein und wurde am 3. Februar 1940 ins Brüdernoviziat aufgenommen. Hier erlernte er das Schlosserhandwerk. Der Krieg riss ihn aus der klösterlichen Laufbahn heraus. Frankreich, Russland, Holland waren seine Einsatzplätze, bis er 1943 nach Südfrankreich kam und von dort über Reims und Verdun wieder nach Deutschland, wo er am 4. Mai 1945 bei Tegernsee in amerikanische Kriegsgefangenschaft kam. Am 18. Juni bereits wurde er in Ansbach entlassen. Nach einem längeren Aufenthalt in seiner Heimat konnte er ab 11. Oktober 1945 sein Ordensleben in Schweiklberg wieder neu beginnen. Einen Monat später, am 28. Oktober 1946 durfte er seine erste Profess ablegen, die Ewige Profess folgte am 6. Januar 1951. Da der Neubeginn der klösterlichen Gemeinschaft nach Krieg und Aufhebung alle vorhandenen Kräfte forderte, war der junge Ordensbruder bis zu seiner Missionsaussendung in sehr verschiedenen Arbeitsbereichen eingesetzt, im Kuhstall, in der Dampfheizung, in der Hausmeisterei und in der Malerei, was ihm für seinen Einsatz in Afrika zugute kam. Von 1948 bis 1951 war er auch an der Seite seines Bruders P. Hildebert Präfekt der Brüderzöglinge. Genau ein Jahr nach der Feier der ewigen Gelübde, am 6. Januar 1951, erhielt Br. Adalbert zusammen mit Br. Nikolaus Zagermann, der am selben Tag auch seine ewigen Gelübde ablegte, das Missionskreuz und die Aussendung in die Zululandmission. Bereits am 28. Februar kam er in Eshowe an und wurde zuerst zu Bauarbeiten nach Mahlabatini gesandt, bis er im November 1951 zur Mithilfe am Bau des Bischofshauses in Eshowe gerufen wurde. Außerdem musste sich der Jungmissionar noch der Erlernung der englischen Sprache widmen, später auch noch der Zulusprache, um sich mit den einheimischen Mitarbeitern verständigen zu können. Von 1951 bis 1954 war Br. Adalbert auf verschiedenen Missionsstationen als Aushilfe eingesetzt, bis er 1955 auf die Station Fatima kam, wo er als Schweißer und Schlosser tätig war und sich zugleich um den ganzen Viehbestand zu kümmern hatte, wie auch um die große Zuckerfarm.
1958 musste er sich in Eshowe einer schweren Magenoperation unterziehen, die ihn fast an den Rand des Grabes brachte. Nach Auflösung dieser Farm in Fatima wurde Br. Adalbert nach Mahlabatini versetzt und von dort im Dezember 1975 nach Inkamana berufen, wo er sein Können vor allem als Mechaniker einsetzen konnte. Hier war er auch für Wasserversorgung und die sanitären Anlagen der großen Missionsstation verantwortlich. Nach fast 55 Jahren Missionseinsatz machte sich bei unserem Mitbruder das Alter und eine zunehmende Augenschwäche bemerkbar, die es geraten scheinen ließ, sich in der Heimat in ärztliche Pflege zu begeben. Im Mai 2006 kam er dann endgültig in seine Heimatabtei Schweiklberg. Hier fügte er sich, wie es seine Art war, still und unauffällig in das klösterliche Leben ein, half aus, wo man ihn brauchte, besonders in der Kerzenwerkstatt. Jeden Tag besuchte er den Friedhof und das Grab seines 2000 verstorbenen Bruders P. Hildebert. In den letzten Jahren wurde das Krankenzimmer seine Bleibe und die Krankenkapelle sein liebster Aufenthaltsort. Täglich nahm er an der Eucharistiefeier teil, bei der er mit kräftiger Stimme bis in seine letzten Tage mitbetete.
Mit Br. Adalbert haben wir einen lieben Mitbruder im wahrsten Sinne des Wortes verloren, außerdem den letzten Schweiklberger Mönch, der noch vor dem 2.Weltkrieg eingekleidet wurde. Wir danken Br. Adalbert für sein gutes Beispiel als Ordensmann und Missionar und wünschen ihm, wie es die Begräbnisliturgie ausdrückt: „In das Paradies mögen Engel dich geleiten“.
Wir feiern am Donnerstag, den 4. Dezember 2014 um 14.00 Uhr in der Abteikirche für unseren verstorbenen Mitbruder das Requiem und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.
Um das Gedenken im Gebet für Br.Adalbert bitten
Abt Rhabanus und die Klostergemeinschaft
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