Rundbrief

Schweiklberger Heimatnachrichten geschrieben vom Schweiklberger Chronisten Pater Matthäus Kroiss OSB und P. Prior Adm. Richard Multerer OSB 

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
Mai – Jahreshalbzeit. Hinter uns liegen die Fastenzeit und die Feier der Auferstehung des Herrn und vieles andere. Davon soll jetzt wieder die Rede sein.
Das Ende der Faschingszeit feierte der Konvent wieder, wie schon den vergangenen Jahren, im Speisesaal des Gästehauses als gemütliches Abendessen im mitbrüderlichen Gespräch. Am Aschermittwoch erhielten wir beim Konventamt das Aschenkreuz zum Start in die Fastenzeit. Am 01.April, dem Tag der Ewigen Anbetung, war beim Konventamt auch das Ehepaar Graf von Sattling bei Hofkirchen anwesend, das sein 60 jähriges Ehejubiläum feiern konnte. P.Richard gab nach dem Gottesdienst in der Sakramentskapelle dazu den kirchlichen Segen. Die Karwochen-und Ostergottesdienste konnten wir wieder in gewohnter Feierlichkeit begehen. Das Osterexultet, das große Lob auf die Osterkerze, sang heuer Br.Clemens, der auch die Osterkerze gegossen hat.
Nur noch einige kurze Personalnachrichten: Cellerar Br. Clemens und der Techniker der Abtei, Herr Michael Schreiber, nahmen am Jahrestreffen der Arbeitsgemeinschaft Ökologie auf Kirchengrund in Bad Adelholzen teil. Nachdem die Adelholzener Alpenquellen in unmittelbarer Nähe zum Tagungsort liegen, war das Thema der Tagung praktisch schon vorgegeben: “Gesundes Wasser und gesunder Boden“. Dazu referierte Dipl.Brau Ing.Manfred Mödlinger über das Thema „Die Lage des Wassers“. Ein weiterer Vortrag von Herrn Christian Amerle von der IG Gesunder Boden e.V. sprach die existentielle Notwendigkeit an, in der Landwirtschaft dem Thema Boden und Humusaufbau mehr Beachtung zu schenken. Der 30.April war für das Krankenhaus Vilshofen und das Kloster Schweiklberg ein Tag des Abschieds und des Dankes. An diesem Tag endete nach rund 70 Jahren treuen Dienstes die seelsorgliche Unterstützung, die die Abtei im Krankenhaus Vilshofen mit der sonntäglichen Feier der Eucharistie und der Spendung der Krankensakramente leistete. Anwesend waren bei der Verabschiedungsfeier P.Matthias Wenig, P.Georg Straßer und P.Richard Multerer, die in den letzten Jahrzehnten die Sonntagsmessen hielten. An dieser Stelle sei auch an den langjährigen Krankenhausseelsorger P.Hugo Schätzler (+ 1979) erinnert und an +P.Paulus Schmidt, der häufig zur Spendung der Krankensalbung gerufen wurde. Mit den Schweiklberger Patres beendete auch Frau Frau Dorothea Wallner ihren ehrenamtlichen Dienst als Sakristanin der Krankenhauskapelle. Seit 1996, als die Mallerdorfer Schwestern das Krankenhaus verließen, kümmerte sich Frau Wallner mit großem Eifer um die äußere Vorbereitung des Gottesdienstes und um die Sakristei. Da wir schon bei der Verabschiedung sind: Am Donnerstag, dem 25.April, schloss, wie schon öfter hier angekündigt, der Schweiklberger Missionsflohmarkt endgültig seine Pforten. Es musste noch von Frau Luise Granzer, der Leiterin des Flohmarktes und ihren unermüdlichen Helfern und Helferinnen ein großes Stück Arbeit geleistet werden, bis alle Waren aus dem Haus waren. Aber Abschiede gehören eben zum Leben, auch im Kloster. Das zeigte auch ein Artikel über unser Kloster und seine derzeitige Situation im „Vilshofener Anzeiger“. Aber wie heißt das Motto unseres Ordens? „Succisa virescit““: Etwas frei übersetzt: Immer wieder blüht neues Leben. Symbolisch zeigte sich das am Hochfest unseres Ordensvaters, als an diesem Tag die 150 bestellten jungen Apfelbäume der Sorte „Roter Topoz“ aus einer österreichischen Baumschule kamen und von fleißigen Händen am selben Tag in die Erde gebracht wurden. Hier sei auch noch die Familie aus Aldersbach erwähnt, die unserem Obstgärtner Br.Raymund beim Baumschneiden kräftig unter die Arme gegriffen hat. In unserem Gemüsegarten arbeitet seit Februar Herr Christoph Heindl, der später auch die Leitung des Betriebes übernehmen soll.
Erwähnt seien hier auch unsere beiden Mitbrüder, die im April ihren 80.Geburtstag feiern konnten, P.Richard Multerer und Br.Erich Schuck, beide ehemalige Zulumissionare.
Vom Konvent zum benachbarten Gästehaus St.Benedikt und zu unseren Gästen.
Am 07.März war wieder Prof.em.Dr.Paul Zulehner hier zu einem Vortrag im Rahmen des Katholischen Erwachsenenbildungswerkes. P.Matthias hielt am 1.Fastensonntag einen Einkehrtag für den katholischen Frauenbund Dingolfing. Unter dem Thema „Nicht tiefer als in Gottes Hand“ fand am 15.März um 19 Uhr in der Krypta der Abteikirche eine ökumenische Gedenkfeier für Angehörige und Freunde von Menschen statt, die durch Suizid aus dem Leben geschieden sind. Die Gestaltung übernahm das Team Trauerpastoral der katholischen und evangelischen Kirche Passau sowie Christine Rösch & Friends vom Spontichor Heining. Zu Ehren der Hl.Katharina von Siena feierte der Frauenbund des Dekanates Vilshofen in der Krypta einen Wortgottesdienst unter dem Motto „Macht die Kirche zukunftsfähig“. Als prominenten Gast durften wir Anfang April den Bischof von Santiago de Maria in El Salvador William Ernesto Iraheta Rivera begrüßen, der diese Diözese seit 2016 leitet. Bischof Rivera war Gast der Diözese Passau und hielt an etlichen Orten Gottesdienst. Das bischöfliche Hilfswerk unterstützt Projekte in El Salvador, die den auf der Straße lebenden Jugendlichen Alternativen zwischen Bandenkarriere und Staatsgewalt bieten wollen. Lieber Besuch waren uns auch die sechs Alumnen des Priesterseminars Regensburg mit ihrem Präfekten Gerhard Pöpperl, die uns kräftig beim Chorgesang unterstützten, sowie der „Tage im Kloster“ - Gast Herr Matthias Repka, der fleißig im Garten Hand angelegt hat.
Von unserer Realschule gäbe es viel zu berichten. Aber aus Platzgründen sei hier nur das Arbeitstreffen von Träger, Landkreis, Stadt Vilshofen und Bistum erwähnt, bei dem die Weichen für eine zweizügige Realschule gestellt wurden. In den Fastnachtsferien brach eine 21 köpfige Reisegruppe von Schülern der Realschule Schweiklberg und Neustift auf in das Dorf Dindifelo im Senegal, um dort eine Woche lang wieder ein Stück Entwicklungshilfe zu leisten.
Diesmal bilden auch wieder liebe Verstorbene den Abschluss des Rundbriefes.
Am 11.März verstarb in Tutzing nach schwerer Krankheit Schwester Laurentia Straßer, die Schwester unseres P.Georg, der jetzt der einzige Überlebende von fünf Geschwistern ist. Am 16.März starb Frau Lenerl Binder, die Mutter von Priorin Helene Binder in Neustift. P.Prior Benedikt und Br.Johannes nahmen an der Beerdigung teil. Am 31.März verstarb Msgr Josef Kohlbauer, ein langjähriger Freund unseres Hauses. Aus der Verwandtschaft unseres verstorbenen Br.Ignaz Laumer gingen am 27.Februar 2019 seine Schwester Frau Maria Muck und am 08.April seine Schwägerin Maria Laumer in die ewige Heimat. Sie alle seien dem Gebete empfohlen.

Wir feiern noch immer Ostern und bezeugen damit: Nicht der Tod, sondern das Leben hat das letzte Wort.
In diesem Sinne grüßt Sie alle herzlich der Schweiklberger Chronist
P.Matthäus Kroiss OSB

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Die diesjährige Hauptversammlung des Mariahilf-Missionsvereins Schweiklberg findet am Sonntag, den 16.Juni 2019, um 10:15 Uhr im Gästehaus St. Benedikt der Abtei Schweiklberg statt. Es ergeht herzliche Einladung an alle Mitglieder.
Voraus gehen wieder Besinnungstage vom 13.-16.Juni.

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Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
In unserem Klausurgarten liegt noch eine ganz kleine Schneeinsel unter all dem wuchernden Grün. Der Rest des Winters. Der Chronist erinnert sich dabei an das Lied, das er in der Schule gelernt hat: „Winter ade, Scheiden tut weh“. Die letzten Tage haben uns schon Frühlingsvorgefühle beschert.

Schauen wir zurück an den Jahresanfang. Ein fester Veranstaltungstermin für die Stadt Vilshofen ist das Neujahrskonzert am Abend des Neujahrstages, zu dem immer berühmte Orchester eingeladen werden. Auch Schweiklberger Mönche sind meist unter den Zuhörern. Ein weiterer Fixpunkt im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt ist die Sebastianiprozession, die heuer am eigentlichen Kalendertag, dem 20.Januar, stattfinden konnte. 150 Gläubige beteiligten sich daran, darunter auch etliche unserer Mitbrüder. Im Anschluss daran fand die Jahresversammlung der Bürgerbruderschaft statt. Als Nachfolger für unseren im November verstorbenen Bruder Sebastian wurde Frau Elfriede Söldner als Vorsitzende gewählt. Für uns Ordensleute ist auch der 2.Februar, das Fest der Darstellung des Herrn, ein besonderer Tag. Seit 1997 ist er auch der „Tag des geweihten Lebens“, der Ehrentag für Ordensleute und Geistliche, die in einer Gemeinschaft leben. Papst Johannes Paul II. hat diesen Tag ausgerufen, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften zu fördern. Aus diesem Anlass versammeln sich schon seit vielen Jahren die Patres, Brüder und Schwestern aus den Gemeinschaften des Bistums Passau im Dom, um mit dem Bischof und den Gläubigen die Eucharistie zu feiern und anschließend den Blasiussegen zu empfangen. In seiner Ansprache sagte Bischof Stefan Oster, selber ein Ordensmann: „Die Keuschen sind die, die Gott und den anderen und die Erde um ihrer selbst willen lieben.“ Br.Clemens und einer unserer Gäste nahmen an der Feier im Dom und an der anschließenden Begegnung der Ordensleute mit Bischof Stefan im Haus St.Max teil. Wenn wir schon bei den Ordensleuten sind, dürfen wir auch unseren Br.Justin Gruber erwähnen, der am 29.Januar seinen 80.Geburtstag begehen konnte. Br.Justin als gelernter Schreiner, der als Brüderseminarist hier seine handwerkliche Ausbildung erhalten hat, ist nach wie vor, seit dem Tod von Br.Sebastian allein, unermüdlich in der Schreinerwerkstatt tätig, hilft aber auch sonst im Haus mit, wo irgend etwas zu reparieren und zu richten ist und versieht seit fast vierzig Jahre das arbeitsintensive Amt des Sakristans. Am 04.Januar verlängerte in der Vesper unser Gast aus Kumily, Br.Paul Punnamannil, seine zeitliche Profess, die er am 17.Januar 2015 in seinem Heimatkloster abgelegt hat. Am 10.Februar, dem Fest der Hl.Scholastika, konnte unser Altabt Christian Schütz im Kloster Neustift, wo er als Spiritual eingesetzt ist, die erste Profess von Schwester Philippa M.Strauch, die aus Vilshofen stammt, entgegennehmen.

Aus den Aktivitäten unseres Gästehauses St.Benedikt sei nur eine Veranstaltung herausgegriffen: Am 06.Februar fand um 19 Uhr in der Krypta der Abteikirche ein Lobpreisabend unter dem Titel „HerrGottsZeiten“ statt, zu dem Pfarrer Sebastian Wild von Aldersbach und Frau Veronika Himsl eingeladen haben. Der Chor „Canto Allegro“ aus Aldersbach hat diese Abend mit Gebet und schwungvoller Musik gestaltet. Außerdem durften wir noch als Gäste begrüßen: Schwester Cordia, zur Zeit in Bad Wörishofen, die an der Profess von Schwester Philippa , die sie im Kindergarten betreut hat, in Neustift teilnehmen wollte und anschließend einige Tage an ihrer früheren Wirkungsstätte in Schweiklberg Urlaub machen konnte. Weiters durften wir begrüßen: Br.Englmar Malterer aus der Abtei Fiecht in Tirol, einen ehemaligen Schweiklberger, der ebenfalls hier Urlaubstage verbrachte. Aus dem Priesterseminar Regensburg kam Herr Matthias Strätz zu Exerzitien und aus Greifswald ein evangelischer Theologe, Herr Dominik Ranke, zu „Tagen im Kloster“.

Vom Kloster geht es traditionsgemäß hinüber zur Coelestin-Maier-Realschule. Hier ist noch ein Ereignis aus dem vergangenen Jahr nach zu berichten. Im Dezember 2018 wurde die Schule im Rahmen einer so genannten Evaluation, einer externen Überprüfung des Zustandes der Schule, von einem vierköpfigen Team auf Herz und Nieren getestet. Im Januar wurde das Ergebnis auch im Beisein des Elterbeirates vorgestellt. Hier sei nur ganz kurz zusammengefasst, was die Damen und Herren des Prüfungsteams festgestellt haben: 65 % der Schüler sind danach mit der Schule, mit dem Unterricht und mit ihren Lehrern zufrieden, ein erfreulich hoher Prozentsatz. Besonders hervorgehoben wurden die außerordentlichen Aktivitäten an der Schule, zum Beispiel die benediktinische Adventsfeier, der musikalische Abend, der letzte hat am 21.Februar stattgefunden, der Wintersporttag, das Skilager, vor allem aber der Fußball in der angeschlossenen Fußballklasse und vieles andere mehr. Das Fazit: Unsere Realschule hat sich zu einer erfolgreichen Bildungsstätte etabliert und genießt in der Öffentlichkeit einen guten Ruf. Vor allem spielt das Miteinander zwischen den Schülern, dem Lehrerkollegium und den Eltern eine große Rolle. Alle bringen viel Herzblut in die Schule ein und gestalten so ihre Schule.

Im Moment sind keine größeren Bauprojekte angezielt, nur kleinere Ausbesserungsarbeiten innerhalb des Hauses. Zur Zeit wird die schon länger stillgelegte Schlosserei entrümpelt und ausgeräumt. Der Chronist, der einen Blick hineingeworfen hat, war erstaunt, was sich in den langen Jahrzehnten alles angesammelt hat.

„Aufräumen“ ist auch das Stichwort für unser Flohmarktteam, besser gesagt „Ausverkauf“. Die fleißigen Helfer unter der rührigen Leitung von Frau Granzer sind dabei, die noch reichlich vorhandene Ware unter die Leute zu bringen. Bis Ostern kann noch gekauft und auch angeliefert werden.

Heute hat uns P.Prior das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet zum Start in die Fastenzeit. Hoffen wir, dass wir damit gut in der Osterzeit ankommen.
Das wünscht Ihnen Ihr Heimatbriefschreiber
P.Matthäus

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Als wir am Allerseelentag auf den Klosterfriedhof zogen, um an den Gräbern unserer verstorbenen Mitbrüder und Wohltäter zu beten, ahnten wir nicht, dass wir einen Monat später einen Mitbruder dorthin auf seinen letzten Gang werden begleiten müssen. Es war unser Bruder Sebastian Aicher, der am 29.November auf tragische Weise von uns gegangen ist. An Weihnachten 2017 brach bei ihm die Krankheit aus, die ihn schließlich trotz intensiver ärztlicher Betreuung und aufopfernder Begleitung durch unsere Krankenpfleger in den Tod führte.
Bruder Sebastian entstammte einer kinderreichen Bauerfamilie in Mühldorf, Gemeinde Halfing, im Kreis Rosenheim, wo er mit neun Geschwistern aufwuchs. Nach dem Abschluss der Hauptschule erlernte er das Schreinerhandwerk. Bei Soldatenexerzitien während seines Militärdienstes in Brannenburg wurde er durch P.Gislar Aulinger auf Schweiklberg aufmerksam gemacht und trat am 23.01.1984 in das Kloster ein. Nach der feierlichen Profess am 29.Mai 1988 vollendete er seine Ausbildung im Schreinerhandwerk durch die Meisterprüfung. Von 1989 bis 1991 leistete er im noch jungen Kloster Tororo in Uganda einen Missionseinsatz. Da aber in Schweiklberg der Schreinermeister Br.Petrus Dumps die Leitung der Werkstatt aus Alters -und Gesundheitsgründen abgeben wollte, musste Br.Sebastian wieder in sein Mutterkloster zurückkehren und die Leitung der Klosterschreinerei übernehmen, zu der damals auch noch die Lehrlingsausbildung gehörte. Ein Zeugnis seines großen Könnens und seines Arbeitseifers legte der junge Schreinermeister bei der Kirchenrenovierung 1997/98 ab, wo er mit seinem Schreinerteam alle Kirchenbänke und die drei Orgelgehäuse für die große Klaisorgel fertigte. Daneben nahm er auch noch an einem Theologischen Fernkurs teil.
Mit Br.Sebastian hat unsere klösterliche Gemeinschaft einen überaus aktiven und einsatzfreudigen Mitbruder verloren, der überall zur Stelle war, wo er gebraucht wurde. Aber sein Engagement bezog sich nicht nur auf das Kloster, sonder Br.Sebastian war auch im Umfeld der Abtei aktiv. So war er auch zuletzt Vorstand der Bürgerbruderschaft Vilshofen und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Orden in der Diözese Passau. Neue Kraft für seine vielen Aufgaben schöpfte unser Mitbruder Ende April 2017 auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela wo er nach seinen eigenen Worten viel Freude, Freiheit und Glück erfahren hat. Aber der große Arbeitsdruck der vergangenen Jahre hat seine Spuren hinterlassen. Die Anzeichen einer schweren Depression machten sich gegen Ende 2017 immer mehr bemerkbar, so dass es zum traurigen Lebensende kam.
Wie sehr Br.Sebastian in der Umgebung und bei seinen Verwandten und Bekannten beliebt und angesehen war zeigte sich an der übervollen Abteikirche bei seiner Beerdigung am 03.Dezember 2018. Sein Grab ziert ein schweres Holzkreuz aus seiner oberbayrischen Heimat und der Pilgerstab der Jakobspilger. Wir hoffen und beten für unseren Mitbruder, dass Gott ihn, wie P.Prior Benedikt bei der Begräbnisansprache es ausdrückte, „ liebend und heilend in seine väterlichen Arme genommen hat„ .

Werfen wir nun noch einen Blick auf die übrigen größeren und kleineren Ereignisse auf dem Schweiklberg. In der Adventzeit hat unsere Realschule wieder besondere Akzente gesetzt, einmal durch die schon zur Tradition gewordenen beliebten Frühschichten, zum anderen mit der ebenfalls zur festen Einrichtung gehörenden benediktinischen Adventfeier am 13.Dezember, die diesmal unter dem Motto stand „Mache dich auf und werde Licht“. Ein Höhepunkt dieses Gottesdienstes war die Entzündung der Teelichter durch jeden Besucher am Adventskranz der Abteikirche, die dann am Schluss im Lichte hunderter Kerzen erstrahlte. Damit sollte zum Ausdruck kommen, dass wir auch füreinander Licht sein können in dunkler Zeit. Anschließend strömten die Besucher wieder auf den Vorplatz der Realschule, wo der „Adventsmarkt“ wieder alle in seinen Bann zog. Diesmal hatte auch die Columba Neef Realschule in Neustift einen Stand aufgemacht und beteiligte sich mit musikalischen Darbietungen. Selbstverständlich hatte auch die Bläsergruppe der Realschule Schweiklberg ihren Einsatz. Am 02. und 16.Dezember gab die Bläsergruppe „European Brass“ zwei festliche Konzerte in der Abteikirche und am 22.Dezember waren die Niederaltaicher Singknaben wieder bei uns zu Gast. Am Samstag, dem 29.Dezember, hatte der Jugendchor Alkofen seinen Auftritt mit beliebten und bekannten weihnachtlichen Weisen.

In der klösterlichen Gemeinschaft waren die Advents - und Weihnachtstage vor allem geprägt durch die Liturgie. Vor dem Mettenamt wurde heuer von Br.Johannes die feierliche Ankündigung der Geburt Christi vorgetragen, was bisher mehr im innerklösterlichen Bereich der Morgenhore geschah. Die Zeit nach Weihnachten gehörte wie in den letzte Jahrzehnten der Einkehr in den Konventexerzitien, die diesmal P.Alban Siegling CP, aus dem Passionistenkloster Schwarzenfeld in der Oberpfalz begleitete. Sein Thema war „Das Gebet Jesu im Lukasevangelium“. Am Schluss des letzten Vortrages spendete er uns nach altem Brauch den päpstlichen Segen. Den Abschluss dieser Tage der inneren Einkehr bildete die Gelübdeerneuerung bei der Vesper des letzten Exerzitientages.
Der Schweiklberger Konvent erhielt, allerdings nur auf Zeit, Zuwachs durch Br.Paul Punnaminil aus dem Priorat Kumily in Indien. Br.Paul besucht zur Zeit die Sprachenschule in Regensburg und wird dann zum Studium der Theologie an die Universität Salzburg wechseln.

Am 04.Januar des neuen Jahres ging mit dem letzten Missionsflohmarkt eine allseits bekannte und beliebte Schweiklberger Institution zu Ende, die eng mit dem Namen Marie-Luise Granzer verbunden ist. Lange Jahrzehnte hat die rührige Leiterin des Flohmarktes mit 22 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern diesen Betrieb am Leben gehalten. Den Anfang machte allerdings unser Br.Wendelin Stadler vor 35 Jahren. Wurden damals noch große Ladungen von Hilfsgütern per Schiff vor allem nach Afrika gesandt, so diente in den letzten Jahrzehnten der Flohmarkt in erster Linie zur Selbsthilfe, die finanziell unterstützt werden muss, wie zum Beispiel die Einrichtung von Klassenzimmern in Tanzania, ein Projekt unseres Br.Markus Forster, das von unserer Missionsprokura gefördert wird. Der Grund für das überraschende Ende des Missionsflohmarktes Schweiklberg ist einmal die dringende Reparierungsbedürftigkeit der alten Kuhstallhallen, in denen der Flohmarkt untergebracht war, und zum anderen die Tatsache, dass das Flohmarkt -Team, so agil es heute auch noch ist, doch in die Jahre gekommen ist und Nachfolger nicht in Sicht sind. So war es besser, jetzt aufzuhören.
Das Wort vom Aufhören ist auch für den Chronisten wieder das Signal hier einen Schlusspunkt zu setzen.

Ihnen allen, liebe Hörer und Leser, wünscht ein gesegnetes Jahr 2019
Ihr Rundbriefschreiber P.Matthäus Kroiss

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