Sich wie Benedikt berufen fühlen
Klostergemeinschaft Schweiklberg feierte gestern den Todestag des Ordensgründers nach – Festgottesdienst und Festmahl
von Elke Fischer
06.04.2016 Schweiklberg: Eigentlich hätte die Klostergemeinschaft schon am 21. März den Heiligen Benedikt feiern wollen. Denn jedes Jahr an diesem Tag erinnern die Mönche mit einem Fest daran, dass der Ordensgründer an diesem Datum gestorben und in den Himmel eingegangen ist. Da der Termin heuer in die Karwoche fiel und diese keine Festivitäten zulässt, wurde der Benediktus-Tag verlegt.
Am Dienstag war es so weit: Die Mönchsgemeinschaft zelebrierte einen Festgottesdienst in der Klosterkirche. Wie alle Jahre lädt Abt Rhabanus dazu das Lehrerkollegium der Coelestin-Maier-Realschule, Priester, Politiker, Weggefährten sowie Freunde und Förderer des Klosters ein.
Festprediger war als Novize in Schweiklberg
Und so versammelten sich, als die Glocken der Abtei zum Gottesdienst riefen, um 10.30 Uhr zahlreiche Besucher, um gemeinsam mit den Mönchen, die im Chorgestühl Platz genommen hatten, in das Leben und Wirken des Heiligen Benedikt einzutauchen.
Die Festpredigt hielt diesmal Monsignore Josef Tiefenböck, Dekan von Pocking. Eine besondere Verbindung hat er zu Kloster Schweiklberg, denn 1983 war er für ein Jahr lang hier als Novize. Zum Bedauern der Klostergemeinschaft hat er sich jedoch gegen das Mönch sein entschieden und ist weltlicher Priester geworden, wie er in seiner Predigt erzählte. Nichtsdestotrotz ist der Heilige Benedikt für ihn auch weiterhin ein großes Vorbild. Drei Grundgedanken gab er den Zuhörern mit auf den Weg: Jeder, egal ob Mönch, Priester, Lehrer oder Politiker, sollte sich berufen fühlen, dort etwas zu leisten, wo er seinen Platz hat. Genau wie es damals der Heilige Benedikt getan habe, der aus dem Lärm der Großstadt Rom hinaus in die Einöde ging und dort, von Gott berufen, seine Berufung fand. Der zweite Eckpfeiler: Die Freude am Leben. Nur wer Freude an dem hat, was er macht, kann Freude auch weitergeben und andere damit anstecken. Und als drittes sollte man selbst versuchen, mit Gott eins zu sein, auch wenn das im Alltag mit seinen vielen Ablenkungen und Störfaktoren nicht leicht sei. "Denn Gott selbst will mit uns eins sein", betonte Tiefenböck. Mit dem Gedanken, dass der Benediktus-Tag Quelle sei, sich darauf zu besinnen, dass wir alle Gottessuchende sind und aus der Kraft von Jesus Christus, dem Auferstandenen, schöpfen, schloss er seine Predigt.
Drei-Gänge-Menü im Refektorium
Zelebriert wurde die Messe von Abt Rhabanus, als Konzelebranten waren die drei Patres Richard, Georg und Matthäus von Schweiklberg, Diakon Christoph Zeiss aus Mainz und Monsignore Dekan Josef Tiefenböck um den Altar versammelt. Patres und Brüder ließen lateinische Gesänge erklingen. Der Windorfer Komponist und Organist Josef Neugirg saß an der Klais-Orgel und machte einmal mehr deutlich, welche Klangfülle in diesem Instrument steckt. Mit dem gemeinsam gesungenen Benediktlied klang der Gottesdienst aus.
Dank gab es von Abt Rhabanus an den Prediger: "Du hast unsere Herzen angesprochen, das tut gut", sagte er, bevor sich die Gäste über ein köstliches Drei-Gänge-Menü im Refektorium des Klosters freuen durften – eine weitere Besonderheit an diesem Tag, denn normalerweise ist die Ordensgemeinschaft hier unter sich.
Foto links oben: Im Refektorium des Klosters wurden die Gäste anschließend von den Mönchen festlich bewirtet.
Foto rechts: Zusammen mit fünf Konzelebranten feierte Abt Rhabanus gestern in der Abteikirche von Schweiklberg den Benediktus-Tag nach. − Fotos: Fischer
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