Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
„Wann erscheint wieder ein Rundbrief mit Nachrichten aus Schweiklberg?“ Diese Frage hören wir in letzter Zeit öfters. Das Ausbleiben der Heimatnachrichten hat gewiss etwas zu tun mit der Corona Plage, viel Wissenswertes hat einfach nicht stattgefunden. Den Schreiber des Rundbriefes hat obendrein die Kraft verlassen, verursacht von verschiedenen gesundheitlichen Problemen. Um gleich mit der Corona-Geschichte fortzufahren: Unsere Gemeinschaft ist dank der guten hausärztlichen Fürsorge von einer Ansteckung verschont geblieben. Nur einmal wurden wir aufgeschreckt, als sich ein Mitbruder, trotz vielfacher Immunisierung, infizierte. Gottseidank fiel das Testergebnis bei allen anderen negativ aus. An unserer Schule passierten von Zeit zu Zeit Ansteckungen mit den unausweichlichen Folgen, trotz aller Bemühungen, diese zu vermeiden.
Was unsere Gemeinschaft im Jahr 2021 am schwersten getroffen hat, war der Tod von gleich fünf Mitbrüdern, keineswegs verursacht von dem Corona-Virus, wie man vermutet könnte, sondern dem hohen Alter und schleichenden Krankheiten geschuldet. Br. Raphael Lang, unser Gärtnermeister, starb im Juli, im August gefolgt von Br. Hilarius Stumbeck, unserem Schmied und Installateur. Ende Oktober verschied unerwartet Pater Matthias Wenig, langjähriger Prior und Cellerar unseres Klosters, und nahe zum Weihnachtsfest dann auch noch Br. Karl Hofmann, unser Ökonom, und Br. Raimund Graf, unser Obstgärtner. Sie alle fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Klosterfriedhof, nachdem wir Gott für seine treuen Diener in einem Gottesdienst gedankt hatten, jedesmal unter großer auswärtiger Beteiligung. Praktische Umstände machten es notwendig, dass einer von ihnen in einem schon einmal belegten Grab beigesetzt werden musste. Auf dem Friedhof wird es eng. Ein, das Leben der verstorbenen Mitbrüder würdigender Nachruf, ist stets zeitnah veröffentlicht worden.
Der unaufhaltsame Ausfall von, die Gemeinschaft tragenden Mitbrüdern, ließ bei P. Prior Adm. den Entschluss reifen, beim Äbtetreffen Anfangs Januar in Bamberg um personelle Verstärkung von Seiten der Kongregation nachzusuchen. Der Hilferuf wurde gehört, und schon am 17. März kamen, von St. Georgenberg her, wo sich der Kongregationsrat getroffen hatte, Abt-Präses Jeremias und Abt Christian von Ndanda nach Schweiklberg, um die Lage mit den Patres und Brüdern zu besprechen. Als Ergebnis der Beratungen, bei denen besonders die Meinung der Untersiebzig-Jährigen gehört wurde, teilten die Besucher der Gemeinschaft anschließend mit, dass von Seiten der Kongregation augenblicklich niemand zur Verfügung stehe, der die Gemeinschaft verstärken könnte. Das Ganze endete mit ermutigenden Worten, besonders an die jüngeren Mitbrüder gerichtet, nach Kräften das Ora et Labora der klösterlichen Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.
Der brutale Angriffskrieg Russlands in Osteuropa, seit dem 24. Februar, hat auch uns vermehrt zu Friedensgebeten und Andachten Zuflucht nehmen lassen. Wohnraum für die Geflohenen wurde noch nicht angefordert, aber mit Möbel, Kleidung und finanziellen Zuwendungen konnten wir zur Linderung der Not beitragen. Die Hilfstransporte wurden von der Stadt Vilshofen organisiert.
Während der Abendmahlmesse am Gründonnerstag fand heuer wieder der Ritus der Fußwaschung statt. Die Lesungen während der Ostervigil wurden von Gästen vorgetragen. Br. Johannes bereitet die liturgischen Feiern immer sehr gut vor, so dass Festesfreude aufkommen kann. Getrübt hat die Osterfreude die plötzliche Erkrankung unseres Br. Infirmars, Br. Franziskus Rohjans, für den wir, unmittelbar nach dem Gottesdienst am Ostertag, den Notarzt rufen mussten. Er befindet sich inzwischen auf dem Weg der Besserung.
Unbedingt Erwähnung verdienen noch liebe und verdienstvolle Bekannte und Freunde, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Klosters, die in der Berichtszeit von uns gegangen sind: Sr. Valentine Ackermann (+08.02.22), langjährige Köchin in der Klosterküche; Sr. Hildegund Meier (+22.04.22), die von 1972-2015 die Gäste im St. Beda-Haus betreute; Herr Matthias Wöß (+27.01.22), unser ehemaliger Br. Benedikt; Herr Walter Lohmüller (+17.01.22), ehemals Br. Stanislaus; Herr Ludwig Maier (+05.02.22), Heimatgeschichtsschreiber; Dr. Teymour Mogaddham, ehemals Chefarzt des Vilshofener Krankenhauses und Herr Wilfried Petzak (+08.10.21), Lehrer an unserem Gymnasium und an der jetzigen Realschule. In Dankbarkeit haben wir ihrer gedacht. R.I.P.
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass unser Gästehaus St. Benedikt seit dem 01. April 2022, im Eigenbetrieb des Klosters, wieder eröffnet ist. Wir können uns wieder auf mehr Besucher freuen.
Dieser Rundbrief beruht auf den Notizen des langjährigen Verfassers der Heimatnachrichten, Pater Matthäus Kroiss OSB. Er lässt recht herzlich grüßen!
Ebenso herzlich grüßt Co-Autor P. Richard Multerer OSB

 

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