Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

„Das Leben geht weiter…“ hat es im „Königlich Bayrischen Amtsgericht“ geheißen. Das gilt auch für das Leben in Schweiklberg, trotz der Einschränkungen wegen der Corona-Epidemie. Die kirchlichen Feste und Feiern konnten zum großen Teil in hergebrachter Weise gehalten werden.
Schauen wir einfach einmal zurück auf die vergangen zwei Monate.

Unter dem 17. Mai konnte der Chronist vermerken: Br. Georg Six wird heute 80 Jahre alt. Br. Georg kam als Brüderzögling - so hießen die Lehrlinge damals - am 07.01.1955 nach Schweiklberg, lernte das Buchbinderhandwerk und trat am 01.09.1958 in das Kloster ein. Br. Georg war im Laufe seines klösterlichen Lebens in verschiedenen Aufgabenbereichen tätig. Fast vierzig Jahre betreute er unsere Kranken. Drei Jahre half er in Bergfried aus. Seit über zehn Jahren ist sein Hauptarbeitsplatz die Klosterpforte. Nebenbei betätigt er sich auch als Hausmeister und hilft, wenn Not am Mann ist, in der Krankenabteilung aus. Wir wünschen unserem fleißigen Mitbruder noch viele gesunde Jahre.

Die Bitttage vor Christi Himmelfahrt erhielten heuer auch ein anderes Gepräge. Statt der herkömmlichen Bittprozession beteten wir nach Vigil und Laudes in der Chorkapelle eine Andacht aus dem Gotteslob. Auch die Bittprozession der Stadt Vilshofen nach Schweiklberg mit anschließender Andacht in der Abteikirche entfiel in diesem Jahr. Am Pfingstmontag feierten wir die Jubiläen des Jahres. Zu den Jubilaren gehörten heuer: Br. Georg Six, 60 Jahre Profess und 80. Geburtstag; P. Benedikt Schneider, 40 Jahre Profess und P. Matthäus Kroiss, 40 Jahre Priester. Außerdem gedachten wir auch der Geburtstage: Br. Hilarius Stumbeck, 85 Jahre; P. Prior Richard Multerer 80 Jahre ebenso Br. Georg Six , Br. Wendelin Stadler und P. Markus Dworschak. Br. Markus Forster wird heuer 75 Jahre. Da die Sicherheitsvorschriften sehr strikt sind, verzichteten wir diesmal auf die Einladung von Gästen. Hier sei auch noch ein Gedenktag erwähnt. Am Dreifaltigkeitsfest, dem 07. Juni waren es 95 Jahre, dass die Abteikirche von Schweiklberg an ebendiesem Tag von Bischof Sigismund Felix feierlich eingeweiht wurde. Das nächste große kirchliche Fest, Fronleichnam, war zwar von gutem Wetter begünstigt, aber dennoch musste heuer mit Rücksicht auf die Corona-Epidemie die Prozession ausfallen. Damit entfiel auch die Arbeit an den Prozessionsteppichen, wie sie in Schweiklberg seit den 50er Jahren der Brauch sind. Statt der Prozession beteten wir in der Kirche eine Andacht um Bewahrung der Schöpfung. Mit dem feierlichen Segen schloss der Fronleichnamsgottesdienst. Dafür setzten wir nachmittags das Allerheiligste aus und hielten eine Stunde Anbetung.

Jetzt noch eine liturgische Vorausmeldung. Am 28. Juni wurden im Dom von Passau Herr Florian Schwarz und Herr Matthias Zellner zu Priestern geweiht. Wir dürfen beide Neugeweihten bei uns zur Nachprimiz begrüßen. Am 6. Juli wird Herr Florian Schwarz aus Fürstenzell um 7:15 Uhr dem Konventamt vorstehen, desgleichen Herr Matthias Zellner am 06. August. Am 22. Juni erstrahlten von 22:00 bis 1:00 Uhr die Türme der Abteikirche in leuchtendem Rot. Als nach 22 Uhr auf der Wiese vor dem Haus einige Feuerwerkskörper entzündet wurden, fragten sich vielleicht manche erschrocken, was da in Schweiklberg los sei. Dabei handelte es sich um eine bundesweite Aktion der Veranstaltungstechniker, die damit auf die katastrophale Lage durch die eingeführten Corona-Beschränkungen hinweisen wollte. An dieser „Night of Light“ beteiligten sich sechs Firmen aus dem Raum Vilshofen. Es kamen auch einige Interessenten und Zuschauer von auswärts. Wir wünschen den Veranstaltern, dass ihr Signal die gebührende Aufmerksamkeit bewirkt hat.

Seit März 2020 waren unser Gästehaus und die Cafeteria geschlossen. Seit 31. Mai hat nun die Cafeteria und der Klosterladen wie bisher von Dienstag bis Sonntag Nachmittag wieder geöffnet, allerdings mit einigen Einschränkungen. So müssen sich die Gäste registrieren lasen und Mundschutz tragen. Wir hoffen, dass auch diese Barriere bald fallen wird.
Am 21. Juni konnten auch wieder Kursgäste in unserem Gästehaus aufgenommen werden. Zuvor mussten allerdings die Räumlichkeiten den Vorschriften entsprechend eingerichtet werden. Auch hier gilt Maskenpflicht und Abstandsgebot.
Auch wir im Konvent konnten wieder einige liebe Bekannte begrüßen. Unser ehemaliger Schüler Alexander Britzl kam am Abend des Pfingstsonntags, um die Vesper auf der Orgel zu begleiten und brachte Herrn Johannes Zdarsa, den Neffen des emeritierten Bischofs von Augsburg, mit. Zur Feier des Dreifaltigkeitsfestes half uns wieder Herr Jonas Hilger an der Orgel aus. Dank seiner Unterstützung erklang nach langer Zeit auch wieder der gregorianische Choral in unserer Abteikirche. Als weiteren Gast durften wir Herrn Philip Lampelsdorfer, einen Studienkollegen von Br. Johannes, begrüßen.

Zur Zeit laufen etliche Umbauarbeiten.
So muss der Verkaufsraum in der Gärtnerei einer vollständigen Sanierung unterzogen werden. Die bedeutendste Renovierungsarbeit aber geschieht im Geistbetrieb. Seit 1922 wird im Erdgeschoß unterhalb der Küche der „Schweiklberger Geist“ hergestellt. Dazu ein Detail aus der Hauschronik vom 16. Mai 1922: „Br. Raphael stellt einen „Mariengeist“ her, der patentamtlich geschützt ist und diese Tage, das Fläschchen zu 15 M, in den Handel kommt.“ Die Destillationsanlage dazu wurde bereits gebraucht gekauft und hat bis heute fast störungsfrei seinen Dienst getan. Jetzt sind allerdings ihre Tage gezählt und muss durch eine neue ersetzt werden. Auch der Brennereiraum wird einer gründlichen Renovierung unterzogen.
Vor gut einem Jahr schloss der Missionsflohmarkt seine Pforten, aber nicht für lange. Jetzt hat ihn die Leiterin, Frau Luise Granzer, wieder zum Leben erweckt. Der Erlös dieses Jahres soll dem Kloster Katibunga in Tansania für eine neue Wasserleitung zu Gute kommen.
Auch in unserer Realschule regt sich wieder erneut das Leben, wenn auch gebremst durch die Sicherheitsvorschriften durch Corona. So berichtet der stellvertretende Schulleiter Alexander Sperl: „Um das Infektionsrisiko zu reduzieren, gibt es Eingangskontrollen, bei denen die Körpertemperatur der Schüler gemessen wird, abgegrenzte Pausenbereiche, Maskenpflicht etc. Die zwei 10. Klassen wurden auf 5 kleine Gruppen aufgeteilt und die Klassen 5, 6 und 9 befinden sich im Wechsel zwischen Homeschooling und Präsenzunterricht.“
So geht eben das Leben weiter.

Zum Schluss darf ich die verstorbene Schwägerin von P. Matthias, Frau Katharina Wenig, die am 02. Juni im Alter von 86 Jahren zum Herrn heimgegangen ist, dem Gebete empfehlen.

Damit darf ich mich wieder verabschieden und allen, die in diesen Wochen Urlaub machen, erholsame Tage wünschen.

Der Schweiklberger Chronist
P. Matthäus Kroiss OSB

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