Bischof besucht Inobhutnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Schweiklberg

pressefoto bischof im haus pax8.2.2016 - Schweiklberg: Es war ein besonderer Tag im Haus des Friedens – Haus Pax – in Schweiklberg, als Bischof Dr. Stefan Oster sich Zeit nahm, um Haus, Bewohner, Betreuer und Initiatoren der Inobhutnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, deren Träger der Caritasverband für den Landkreis Passau ist, kennen zu lernen.

Das Interesse an diesem Besuch war groß. Kreiscaritas-Vorsitzender Herbert Spittler freute sich, dass "Hausherr" Abt Rhabanus Maurus Petri ebenso gekommen war wie Pfarrer Sebastian Wild aus Aldersbach, Kaplan Carl-Christian Snethlage aus Vilshofen, Bürgermeister Florian Gams, die KCV-Vorstandsmitglieder Josef Grabmann und Hans Gschwendtner, Diözesanökonom Dr. Josef Sonnleitner, Erika Paul vom Caritas-Diözesanverband und Michael Zenger, Leiter der Coelestin-Meier-Realschule in Schweiklberg.

Spittler sagte, dass der Besuch des Bischofs gerade in der aktuellen Zeit einer gespaltenen Gesellschaft mitmenschlich und gesellschaftspolitisch ein wichtiges Zeichen ist.

Zunächst hatte der Kreiscaritasverband im Kloster St. Gertrud in Tettenweis eine Herberge für seine Clearingstelle gefunden.
Die fehlenden pressefoto bischof im haus pax 1Brandschutzvorkehrungen haben allerdings schon nach wenigen Monaten eine neue Lösung erfordert. Diese fand sich im leerstehenden Gästehaus St. Beda des Klosters Schweiklberg. Eine win-win-Situation, wie Abt Rhabanus kopfnickend bestätigte, denn beispielsweise sei die Versorgung mit Essen dank der Klosterküche sichergestellt und diese sei nun besser ausgelastet.

Die notwendigen Umbaumaßnahmen wurden vom Bistum übernommen. Bereits nach wenigen Wochen konnten die Jugendlichen und ihre Betreuer in die neuen Räume einziehen. Nun beherbergt das Haus drei Clearing-Gruppen und eine Nachsorge-Gruppe mit insgesamt 48 jungen Männern im Alter von 14 bis 17 Jahren, die vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak stammen.

Bei einem Rundgang konnten sich der Bischof und die Gäste einen Eindruck vom Haus verschaffen, das in Ausstattung und Komfort zweckmäßig, aber einfach gehalten ist. Viele der alten Möbel wurden wieder verwendet, neue Einrichtungsgegenstände wie Computer oder Fitnessgeräte wurden an die Einrichtung gespendet.

Einrichtungsleiter Florian Geyer und seine Kollegen beantworteten umfassend die vielen Fragen der Besucher. So konnten sie berichten, dass das deutsche Frauenbild für die wenigsten der jungen Leute ein Problem sei und bisher jeder sich schnell mit den neuen kulturellen Gegebenheiten zurecht gefunden habe.

Das 40-köpfige Betreuer-Team lernt in regelmäßig stattfindenden Schulungen und Supervisionen mit den teils schweren Traumatisierungen der Burschen und jungen Männer umzugehen. Zufrieden wurde von den Besuchern festgestellt: "Haus Pax macht im Zusammenleben der Bewohner und Betreuer seinem Namen alle Ehre. Trotz unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeiten leben hier alle friedlich unter einem Dach." Die Muslime haben einen eigenen Gebetsraum in dem katholischen Haus.

Bischof Stefan suchte immer wieder das Gespräch mit den jungen Männern und hatte sichtlich Spaß bei einer gemeinsamen Kickerpartie. Im Anschluss an den Rundgang segnete er die Räume.  − eb

Foto li.: Ein "Klassenfoto" mit (v.l.) Kreiscaritas-Vorstand Hans Gschwendtner, Diözesanökonom Dr. Josef Sonnleitner, Einrichtungsleiter Florin Geyer, Geschäftsführer Ralph Schmieg vom Kreiscaritasverband, Bürgermeister Florian Gams, Bischof Stefan, Abt Rhabanus und mit dem Vorsitzenden des Kreiscaritasverbands für den Landkreis Passau, Herbert Spittler. 

Foto re.: Bischof Stefan wagte sich, es gegen die Burschen am Kickerkasten aufzunehmen. Das Ergebnis wurde nicht bekannt− Fotos: Stefenelli